Kommentar zu neuen Niederflurbahnen Richtige Richtung

Bonn · Zunächst einmal ist es positiv, dass die Stadtverwaltung empfiehlt, bei der notwendigen Neuanschaffung der Straßenbahnen zwei Fahrzeuge mehr zu kaufen, als die Stadtwerke Bus und Bahn bisher im Altbestand haben.

 Eine Niederflurbahn der Linie 61 vor dem Hauptbahnhof.

Eine Niederflurbahn der Linie 61 vor dem Hauptbahnhof.

Foto: Benjamin Westhoff

Vor allem der Stadtteil Auerberg hat in den vergangenen Jahren einen enormen Zuzug an Bürgern verkraften müssen. Diese Entwicklung wird nicht nur im Bonner Norden weiter voranschreiten.

Der Ausbau des ÖPNV ist also folgerichtig, wenn den Bürgern dieser Stadt nach Möglichkeit eine Alternative zum Auto angeboten werden soll. Die Gretchenfrage lautet an dieser Stelle: Kann der vorausgesagte Bedarf für drei weitere Bahnen tatsächlich durch die reine Umstrukturierung von Buslinien kompensiert werden? Skepsis ist zumindest angebracht. Denn wenn tatsächlich so viel „Luft“ bei der Auslastung einiger Buslinien vorhanden ist: Warum hat eine solche Umlenkung nicht längst stattgefunden? Und es sei an dieser Stelle angemerkt, dass gerade Richtung Auerberg und Oberkassel wichtige Straßentrassen verlaufen, die in den Hauptverkehrsstunden oft verstopft sind. In diesen Staus stehen natürlich auch die Busse der Stadtwerke.

Dennoch weist der Verwaltungsvorschlag in die richtige Richtung. Das Geld im öffentlichen Nahverkehr muss möglichst sinnvoll und effizient ausgegeben werden. Bahnen haben da einen schwerwiegenden Nachteil. Wenn sie nur in den Hauptverkehrsstunden zum Einsatz kommen, stehen sie in der übrigen Zeit als totes Kapital im Betriebshof. Das Straßenbahnstreckennetz ist eben begrenzt. Der Bus ist wesentlich flexibler im gesamten Stadtgebiet einsetzbar. Man muss allerdings Sorge dafür tragen, dass er auch als Beitrag zur Mobilität empfunden wird und nicht als stehendes Objekt auf der Graurheindorfer Straße.

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