Schlossbachschule in Röttgen Rektorin Barbara Dickmann mit Überraschungsfest verabschiedet

RÖTTGEN · Sonst weiß Barbara Dickmann immer, was an ihrer Schlossbachschule los ist. Doch diesmal nicht: Denn Schüler, Lehrer und Eltern haben hinter ihrem Rücken klammheimlich ein Abschiedsfest für die beliebte Rektorin organisiert, die mit Ablauf des Schuljahres jetzt in den Ruhestand geht.

 Gerührt nimmt die scheidende Rektorin Barbara Dickmann im roten Sessel Platz. Die Grundschüler freuen sich mächtig, dass ihre Überraschung geglückt war.

Gerührt nimmt die scheidende Rektorin Barbara Dickmann im roten Sessel Platz. Die Grundschüler freuen sich mächtig, dass ihre Überraschung geglückt war.

Foto: Roland Kohls

Alle hielten dicht, auch die 260 Schüler hatten vorher nichts verraten. Dass die Rektorin, die über sich selbst ungern große Worte verliert, dann aber am Ende doch Lunte roch, lag an einem Großvater, der sie direkt darauf ansprach und fragte, wo denn ihre Abschiedsfeier stattfinde.

Dennoch: Als die Rektorin am Mittwochvormittag in die Turnhalle einzog, wo die Kinder schon auf sie warteten, zeigte sie sich überrascht und gerührt, was Schulpflegschaftsvorsitzende Martina Weid und all die anderen für sie vorbereitet haben. Dickmann nahm auf einem roten Sessel Platz und ließ sich das Programm gefallen. Unter anderen präsentierten die Schüler einen Sonnen-Rap und Goethes Zauberlehrling in Liedform.

Und Konrektorin Jutta Schmidt-Küpper sagte im Brustton der Überzeugung: "Liebe Barbara, Du hinterlässt uns eine tolle Schule." Die 260 Kinder verfolgen die Zeremonie mucksmäuschenstill und diszipliniert, und manches Kind verdrückte sogar eine Träne.

Von den Eltern gab es ein Olivenbäumchen als Geschenk für die Rektorin der katholischen Grundschule. Und die Kinder, aber auch manche Eltern hatten in den Tagen vorher viele persönliche Briefe an Dickmann geschrieben, die ihr in einem Korb überreicht wurden.

In den zehn Jahren als Rektorin hat sie mit großer Sensibilität für das Miteinander zwischen den Kirchen und der Schule gesorgt, lobte Pfarrer Jörg Zimmermann: "Sie hatten immer auch die kirchlichen Anliegen bei ihrer Arbeit im Blick. Das ist nicht selbstverständlich", meinte er.

Und Schulpflegschaftsvorsitzende Weid ergänzte: "In diesen zehn Jahren hat sie viele Spuren an der Schlossbachschule hinterlassen. Spuren, die die Schule und die Kinder noch lange prägen werden." Darunter zum Beispiel die liebevolle Gestaltung der Schulbibliothek, die der scheidenden Rektorin immer besonders am Herzen lag, sowie die vielen aufgehängten Zitate an den Türen und Wänden zu den Themen "Lesen, Lernen, Leben".

Eine Besonderheit auch: Sie kennt alle Kinder beim Namen, und den Großteil der Schüler habe sie zudem in den ersten zwei Schuljahren in Religion unterrichtet. Am Ende standen alle Schüler Spalier für Dickmann, winkten mit selbstgebastelten Fähnchen und sangen gemeinsam die Schulhymne "Wir sind freundlich, fröhlich, fair".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort