Radschnellweg in Bonn Politik berät über Umweltspuren auf der Viktoriabrücke

Bonn. · Im Ringen um einen Radschnellweg von Ost nach West haben CDU und FDP nun Vorschläge gemacht. Der Radschnellweg könnte alternativ mitten durch Bonn geführt werden.

 Symbolfoto.

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Foto: picture alliance / dpa/Swen Pförtner

Im Ringen um einen Radschnellweg von Ost nach West haben CDU und FDP nun Vorschläge gemacht, wie dieser Radschnellweg alternativ mitten durch Bonn geführt werden könnte. Dabei seien für seine Fraktion auch Umweltspuren auf der Viktoriabrücke kein Tabuthema, sagte CDU-Planungssprecher Bernd Moll dem GA.

Mit ihrem Vorschlag für eine alternative Route hatten CDU und FDP offensichtlich ihren Grünen-Bündnispartner überrascht. Grünen-Planungsexperte Hartwig Lohmeyer zeigte sich jedenfalls in der Sitzung des Planungsausschusses am Mittwochabend nicht abgeneigt, darüber noch einmal in der eigenen Fraktion zu diskutieren - obgleich die Grünen grundsätzlich weiter an einem Radschnellweg entlang der Autobahn festhalten wollten. Lohmeyer schloss sich dem Vorschlag Molls an, das Thema ohne Votum an den Stadtrat zu verweisen.  Denn der CDU-Politiker räumte ein: „Der Antrag ist mit der heißen Nadel gestrickt. Wir wollten aber einen Kontrapunkt zum Antrag der Linksfraktion setzen.“ 

Linksfraktion will am Radschnellweg auf dem Tausendfüßler festhalten

Zum Hintergrund: Die Linksfraktion hat beantragt, an einem Radschnellweg auf dem Tausendfüßler festzuhalten. Beim Tausendfüßler handelt es sich um den Teil der A 565 zwischen Endenich und Bonn-Nord, der ab Ende 2021 neu gebaut und auf drei Spuren je Richtung erweitert werden soll. Wie berichtet, hatte die Politik die Idee, im Zuge des Ausbaus entlang der Autobahn einen Radschnellweg zwischen Endenicher Ei und Nordbrücke zu bauen. Doch das Land sieht aus wirtschaftlichen Gründen keine Chance für einen Radschnellweg auf dem Autobahnabschnitt.

Da der Landesbetrieb Straßen NRW demnächst mit dem Planfeststellungsverfahren für den Tausendfüßler beginnen wird, haben die Linken vorgeschlagen, am Radschnellweg festzuhalten und zu prüfen, ob die Stadt Bonn gegen das Planfeststellungsverfahren vorgehen kann. „Wenn das Projekt torpediert wird und der Baubeginn nicht eingehalten wird, hat das verheerende Folgen für Bonn“, warnte dagegen Moll. Schließlich handele es sich beim Tausendfüßler um eine Hauptverkehrsader. Die Folgen für die Bonner Innenstadt seien nicht auszudenken. „Wir müssen endlich zur Kenntnis nehmen, dass es leider einen Radschnellweg auf dieser Strecke nicht geben wird“, sagte Moll. Der Vorschlag, die Stadt soll zeitnah prüfen, ob ein Radschnellweg von der Nordbrücke in Richtung Kaiser-Karl-Ring und von dort über  Viktoriabrücke via Endenicher Straße gen Duisdorf und Bornheim möglich ist, stieß bei den Linken auf strikte Ablehnung. „Das kann ja nur ein Radkriechweg werden“, so David Rupp.

 Für die SPD erklärte Gabriel Kunze, seine Fraktion sehe auf jeden Fall die Notwendigkeit eines sechsspurigen Ausbaus der A 565 zwischen Endenich und Bonn-Nord. Allerdings werde sich bis 2027 – bis dahin soll das Bauwerk fertiggestellt  sein – sicher einiges an der Gesetzeslage nicht zuletzt aus klimatischen und verkehrstechnischen Gründen geändert haben. Deshalb forderte die SPD, die Verwaltung solle rechtzeitig vor der Fertigstellung prüfen, ob die dritte Spur dann nicht doch noch als Umweltspur, etwa für Expressbusse, genutzt werden könnte.

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