Dottendorfer Jazznacht Quintett Antiquariat stellte sein Debütalbum vor

DOTTENDORF · "In dieser Stadt kenn ich mich aus, in dieser Stadt war ich mal zu Haus'", hieß es im ersten Stück der Band Antiquariat. Einen passenderen Beginn als mit diesem Song von Hildegard Knef hätte das Jazz-Quintett für sein Konzert in Dottendorf nicht wählen können.

 Gypsyswing mit deutschen Texten: Antiquariat mit (von links) José Díaz de León, Svenja Doeink, Marion Reuss, Alexander Sobocinski und Frank Brempel überzeugt bei der Dottendorfer Jazznacht.

Gypsyswing mit deutschen Texten: Antiquariat mit (von links) José Díaz de León, Svenja Doeink, Marion Reuss, Alexander Sobocinski und Frank Brempel überzeugt bei der Dottendorfer Jazznacht.

Foto: Kohls

Gipsyswing in der Tradition von Django Reinhardt mit deutschen und französischen Texten, mal im nostalgischen Klang der 1920er Jahre, mal frech und modern - das ist die Musik vom Antiquariat.

Die Band um den Bonner Gitarristen Alexander Sobocinski präsentierte am Donnerstagabend bei der Dottendorfer Jazznacht ihr Debütalbum mit dem Titel "In dieser Stadt". "Wir sind froh heute mal etwas ganz anderes präsentieren zu können" sagte Veranstalter Burghard Mandt. Bereits zum 15. Mal verwandelte sich das Dottendorfer Ortszentrum zu einem Jazzclub, in dem allerdings noch einige Zuschauer mehr Platz gefunden hätten.

"Im Westen Deutschlands gibt es eine relativ starke Gipsyswing-Szene, und wir sind stolz dazuzugehören", erklärte Sobocinski. In ihrer Besetzung kommt die Band ohne Schlagzeug oder Percussions aus. "Das ist typisch für Gipsyswing", so Sobocinski, der mit Gitarrist José Díaz de León für den Rhythmus verantwortlich ist.

Zu "Antiquariat" gehören zudem Frank Brempel an der Geige, Svenja Doeink am Kontrabass und Sängerin Marion Reuss, die mit französischem Akzent den deutschen Texten einen besonderen Chanson-Charme verleiht. "Ich musste ganz schön viel Deutsch lernen für die Stücke", verriet die Französin auf der Bühne. Die Instrumentalisten, die allesamt Musik studiert haben, holten Reuss vor gut einem Jahr mit ins Boot.

Das war der Beginn von Antiquariat. Neben moderne Interpretationen von Klassikern wie "Die Moritat von Macky Messer" und eigene Kompositionen wie "Der apokalyptische Walzer" schaffte es das Quintett in seinem anderthalbstündigen Programm auch das Publikum ganz stilecht in die 1920er und 1930er Jahre zu entführen. Dazu greift Reuss auch schon mal zum Megafon, um bei Liedern wie "Schau mich bitte nicht so an" sogar das Knistern des Grammophons zu erzeugen.

Im Januar nahm die Band im Bonner Studio "Musiccube Production" ihr Debütalbum auf. Erhältlich ist es in Online-Shops und auf Konzerten der Band. Die nächste Dottendorfer Jazznacht findet am 6. Juni statt.

Weitere Informationen auf www.antiquariat-musik.de

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