Verein "Kindern Zukunft geben" Projekte Hilfe aus Bonn für Kinder in Burkina Faso

BONN · Maria Radloff ist gerade zurück aus Burkina Faso. Für zwei Wochen war die Ärztin für ein Hilfsprojekt des Vereins „Kindern Zukunft geben“ in dem afrikanischen Land. Die Bad Godesbergerin ist Vorsitzende des Vereins und mit Herzblut in der Hilfe für Kinder engagiert.

 Maria Radloff sitzt bei ihrem Besuch in Burkina Faso inmitten von Kindern.

Maria Radloff sitzt bei ihrem Besuch in Burkina Faso inmitten von Kindern.

Foto: Privat

„Ich habe erneut gesehen, wie sinnvoll es ist, mit auch kleinen Dingen etwas zu bewegen“, sagt die Internistin und zeigt Fotos, wie sie in der kleinen Stadtrandschule bei Oaugadougou von fröhlichen Kindern empfangen wird.

Diese „École de Raison“ („Schule der Vernunft“) sei aus einem Privatprojekt entstanden und bestehe eigentlich nur aus einem mit Blech überdachten Raum zwischen zwei Häusern. „Wir haben Holzbänkchen reinstellen lassen, den Kindern Tafeln und Hefte angeschafft. Und inzwischen lernen diese Erstklässler, die aus den ärmsten der armen Familien stammen, lesen, rechnen und schreiben.“ Radloff erzählt, dass die Eltern dieser Mädchen und Jungen das in den anderen Schulen fällige Unterrichtsgeld nicht zahlen könnten. In der „École de Raison“ erhalte ihr Nachwuchs eine Bildungs- und damit eine Lebenschance.

„Diese Kinder sind so leicht glücklich zu machen. Zum Abschied haben wir ein kleines Fest organisiert, mit Trommelmusik, Tanz und Limonade“, berichtet Radloff. Inzwischen sei auch eine Vorschulgruppe nach französischem Schulmodell eingerichtet worden.

Therapiezentrum für neurologisch kranke Kinder

Zudem besuchte Radloff in Burkina Faso auch die beiden anderen Projekten, die ihr Verein unterstützt: das Schul- und Therapiezentrum für neurologisch kranke Kinder, für das Spender aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis die An- und Abfahrt der behinderten Kinder aus Oaugadougou mit eigenen Fahrzeugen finanzieren, und das Waisenhaus in Sanedeni, rund 40 Kilometer von Bobo Dioulasso entfernt. „Ohne unsere Transportmöglichkeiten hätten die zum großen Teil rollstuhlpflichtigen Kinder keine Möglichkeit, unterrichtet und behandelt zu werden“, berichtet Radloff vom Therapiezentrum.

Im vom Staat aufgebauten Waisenhaus, das derzeit 15 Mädchen und Jungen ein Zuhause ist, habe eine neue junge Ärztin angeheuert, mit der sie eine Kooperation aufbaue. „Ich unterstütze sie medizinisch, damit sie einmal pro Woche eine regelmäßige Sprechstunde weiterführen kann.“ Demnächst werde der Verein zur Unterstützung aller dieser Aktivitäten ein Benefiz-Jazzkonzert in Bad Godesberg organisieren.

Radloff wird dabei von Burkhard Nowotny unterstützt. Seit 2007 ist er in der Burkina-Faso-Hilfe dabei, seit 2009 als ehrenamtlicher Geschäftsführer des Vereins „Kindern Zukunft geben“. Die meisten Mitglieder kämen aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis. „Nach unserer Satzung sollen die Spendengelder bedürftigen Kindern und Jugendlichen in Burkina Faso zukommen, einem der ärmsten Länder der Erde“, so Nowotny. „Wir arbeiten seit Beginn eng mit Misereor in Aachen zusammen.“

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