Interview mit Organisator Johannes Mirus Premiere für das erste Bonner "Barcamp"

BONN · Eine Konferenz, bei der niemand vorher weiß, worum es gehen wird. Was zunächst verwirrend klingt, ist das Konzept eines "Barcamps".

 "Gerade die Mischung der Leute macht diese Veranstaltung aus" Organisator Johannes Mirus

"Gerade die Mischung der Leute macht diese Veranstaltung aus" Organisator Johannes Mirus

Foto: ga

Warum es sich lohnt, das erste Bonner Barcamp am Samstag, 28. Februar, zu besuchen, hat Organisator Johannes Mirus Katrin Puvogel erzählt.

Was macht ein Barcamp, die sogenannte "Unkonferenz", aus?

Johannes Mirus: Ein Barcamp ist eine gemeinschaftliche Veranstaltung. Die Themen der sogenannten "Sessions" werden erst vor Ort von den Teilnehmern festgelegt und dann gemeinsam erarbeitet. Das ist ganz wichtig, denn wer teilnimmt, kann nicht hinkommen, die Arme verschränken und sagen: "Ich guck nur zu."

Wie nehme ich denn aktiv teil?

Mirus: Jeder kann einen Workshop, einen Vortrag oder eine Diskussionsrunde anbieten. Das heißt aber nicht, dass jeder das machen muss. Ein Barcamp ist auch ein Raum für Fragen, nach dem Motto: Mich interessiert dies, gibt es hier jemanden, der es mir erklären kann? Und auch das Diskutieren ist aktive Teilnahme.

Das Barcamp kommt aus dem digitalen Bereich. Sind die Themen beim Bonner Barcamp auch darauf festgelegt?

Mirus: Nein, wir wollen es uns ganz offen lassen. Es soll nicht nur Workshops zu Twitter oder Facebook geben, sondern auch Raum etwa für einen Strickkurs. Gerade die Mischung der Leute macht diese Veranstaltung aus, deshalb hoffen wir nicht nur auf Blogger Mitte zwanzig, sondern auf ein absolut gemischtes Publikum.

Sie haben zur Inspiration bereits eine Liste veröffentlicht, in die Teilnehmer ihre Vorschläge eintragen können.

Mirus: Das dient zur Information, gerade weil das Konzept in Bonn neu ist und wir auch zeigen wollen, was alles möglich sein kann. Bisher schlägt jemand zum Beispiel einen Vortrag über das Konzept von "Home-Office" vor, ein anderer einen Workshop über das "Gaumenabenteuer Wasser". Aber ob diese Sessions dann auch stattfinden, wird vor Ort entschieden.

Wie wird das entschieden?

Mirus: Nachdem jemand eine Session angeboten hat, signalisieren die Teilnehmer ihr Interesse an dem Thema per Handzeichen. Mindestens fünf Personen braucht es, damit eine Session stattfindet. So wird im Übrigen auch bestimmt, in welchem Raum eine gemeinsame Session abgehalten wird - je mehr aufzeigen, desto größer der Raum.

Was können Teilnehmer aus dieser Veranstaltung ziehen?

Mirus: Sie können dort Dinge lernen, die ihnen bisher völlig unbekannt sind. Ich habe mal bei einem Barcamp in Köln einen Vortrag über Bienen gehört. Ich hätte nie einen Imker-Kongress besucht, aber was ich gelernt habe, war super spannend. In einem Barcamp hat eben alles Platz, und man erfährt Dinge, die man sonst vielleicht nie kennengelernt hätte.

Was ist Ihr persönliches Ziel?

Mirus: Wir als Organisatoren wollen Bonn vernetzen. Bisher haben wir uns da auf den digitalen Bereich konzentriert. Nun wollen wir Menschen mit spannenden Ideen auch "offline" zusammenbringen.

Tickets für das 1. Bonner Barcamp am 28. Februar im Forum Internationale Wissenschaft, Heussallee 18-24, gibt es im Internet auf www.barcampbonn.de. Die Karten kostet für Frühbucher 15 Euro, regulär 20 Euro.

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