Welt-Mädchentag in Bonn Post-Tower leuchtet am Freitag in Pink

BONN · Sobald Prinzessin Lillifee mit ins Kinderzimmer eingezogen ist, regiert Pink. Die Lieblingsfarbe vieler Mädchen steht aber auch für ihre Rechte: Am Welt-Mädchentag leuchten der Bonner Post-Tower, das Landesmuseum und das Beethoven-Denkmal auf dem Münsterplatz in sattem Pink.

 Weltweit ist die Situation von Mädchen alles andere als rosig: Sie werden früh verheiratet, müssen schwer arbeiten und haben schlechteren Zugang zu Bildung als Jungen.

Weltweit ist die Situation von Mädchen alles andere als rosig: Sie werden früh verheiratet, müssen schwer arbeiten und haben schlechteren Zugang zu Bildung als Jungen.

Foto: Plan International

Das Kinderhilfswerk Plan International will mit seiner bundesweiten Aktion ein Zeichen setzen und auf die Situation von Mädchen in Entwicklungsländern aufmerksam machen.

Die Deutsche Post DHL unterstützt die Kampagne am Freitag mit einer Benefizveranstaltung im Post Tower. Ab 18 Uhr stellen Rebecca Lolosoli und Birgit Virnich ihr Buch "Mama Mutig" vor, das über das Leben der Frauen in Kenia berichtet. Anschließend sorgt Lou Dynia für Musik.

"In vielen Ländern dieser Erde werden Mädchen benachteiligt und diskriminiert. Häufig sind sie Gewalt schutzlos ausgeliefert", so Plan International. Langfristiges Ziel sei, dass Mädchen die gleichen Chancen erhalten wie Jungen und mindestens neun Jahre zur Schule gehen können.

"Es braucht ein starkes Signal, um auf die gravierende Situation der Mädchen in den Entwicklungsländern aufmerksam zu machen", sagt Maike Röttger, Geschäftsführerin von Plan International Deutschland. Am ersten Welt-Mädchentag im vergangenen Jahr leuchteten Wahrzeichen und Monumente auf der ganzen Welt, darunter das Empire State Building in New York, das Riesenrad London Eye, die kleine Meerjungfrau in Kopenhagen und die Niagara Wasserfälle.

Mit Pink will Plan die Farbe "neu besetzen". Im Gegensatz zum pastelligen Rosa, das vor allem für Lieblichkeit und Romantik stehe, habe das kräftige Pink der Mädchen-Kampagne eine starke Signalkraft und vermittelt Lebensfreude und Mut zur Offensive.

Karten für den Benefizabend im Post Tower unter der Rufnummer 0228/18213852.

Zahlen zur Situation von Mädchen weltweit

Plan international hat Zahlen zusammengestellt, um auf die spezifischen Probleme von Mädchen aufmerksam zu machen:

  • Weil Familien einen Sohn bevorzugen, werden weibliche Föten abgetrieben. Dadurch fehlen in der Bevölkerungsstatistik weltweit rund 100 Millionen Frauen, 60 Millionen davon in Asien.
  • Die Wahrscheinlichkeit, in Folge einer Naturkatastrophe zu sterben, ist bei Frauen und Kindern im Schnitt 14 Mal höher als bei Männern.
  • Weltweit gehen rund 66 Millionen Mädchen nicht zur Schule.
  • In Flüchtlingscamps werden jugendliche Mädchen häufig Opfer von Gewalt: Nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti 2010 erhöhte sich die Schwangerschaftsrate in den Camps auf das Dreifache, zwei Drittel waren ungewollt.
  • Nach dem verheerenden Tsunami 2004 gaben 90 Prozent der von der Flutwelle betroffenen Mädchen und Frauen in Indien an, Gewalt erfahren zu haben. In Sri Lanka waren es 60 Prozent der Mädchen und Frauen.
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