Einbrecher festgenommen Polizisten in der Weststadt erst vom Hund und dann vom Halter angegriffen

Bonn-Weststadt · Die Polizisten, die zu einem Einsatz an der Immenburgstraße gerufen wurden, werden noch einige Zeit daran zurückdenken. Denn zuerst wurden die Beamten dort von einem Hund angegriffen. Der 50-jährige Hundehalter hatte den Vierbeiner auf sie gehetzt.

"Wer ist da, verschwinden Sie, das ist Privatgelände", das rief der Mann den Polizisten zu, die sich als solche zu erkennen gaben. Der 50-Jährige ließ sich nicht darauf ein und rief nochmals: "Sie haben hier nichts verloren, verschwinden Sie." Dann hetzte er den Hund auf die beiden Einsatzkräfte. Daraufhin lief ein mittelgroßer Hund bellend und zäh­ne­flet­schend auf die Polizisten zu. Die sahen keine andere Möglichkeit als Pfefferspray gegen den Hund einzusetzen.

Nun stürmte der Hundehalter, die Fäuste zum Angriff geballt, auf die Beamten zu, um diese anzugreifen. Der Angriff konnte abgewehrt werden und der Angreifer überwältigt werden. Nach Feststellung seiner Personalien wurde ihm eröffnet, dass gegen ihn ein Ermittlungsverfahren wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet wird. Alle Beteiligten blieben unverletzt.

Von einem Zeugen war die Polizei-Wache Bornheimer Straße am Montagabend über einen Einbrecher in einem Gebäude an der Immenburgstraße informiert worden. Mehrere Streifenwagenbesatzungen machten sich gegen 22.10 Uhr auf zum Tatort und umstellten das Haus.

In einer Wohnung im Erdgeschoss war ein verdächtiger Mann, der einen DVD-Player unter dem Arm hatte. Der Tatverdächtige, der sich offensichtlich sicher fühlte und die Polizei nicht bemerkt hatte, verließ durch die Wohnungstür das Haus und wurde festgenommen. Bei dem mutmaßlichen Einbrecher handelte es sich um einen 39-jährigen Mann aus Bonn.

Mit dem Tatverdächtigen fuhren die Beamten zur Polizeiwache, stellten dort seine Personalien fest und entnahmen ihm eine Blutprobe, da er erheblich unter Alkoholeinwirkung stand. Nach dem festgestellten Spurenbild und bisherigem Ermittlungsstand gelangte der mutmaßliche Einbrecher über ein Fenster in die Wohnung.

Der Tatverdächtige wurde nach den polizeilichen Maßnahmen entlassen, da er einen festen Wohnsitz nachweisen konnte und keine weiteren Haftgründe bestanden. Die Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

Einbrecher kommen oft tagsüber, wenn üblicherweise niemand zu Hause ist, warnt die Polizei. Zur Schul-, Arbeits- und Einkaufszeit, am Abend, bei einsetzender Dämmerung oder an Wochenenden. Leider erleichtere ihnen die Sorglosigkeit mancher Bewohnerinnen und Bewohner vielfach die Tat: "Da wird die Wohnungs- oder Haustür nur ins Schloss gezogen und nicht abgeschlossen, da kommt der Schlüssel in sein vertrautes "Versteck" unter der Matte, im Blumenkasten oder auf dem Türrahmen; da bleiben gut erreichbare Fenster, Balkon- oder Terrassentüren auf Kipp offen."

In diesem Zusammenhang rät die Polizei: Auch wenn Sie nur kurz weggehen, schließen Sie Ihre Haus-/Wohnungstür so oft wie möglich ab. Eine nur ins Schloss gezogene Tür öffnet der Täter in Sekundenschnelle. Verschließen Sie Fenster, Balkon und Terrassentüren, auch wenn Sie nur kurz weggehen - denn gekippte Fenster sind offene Fenster.

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