Hilfe gegen Computerviren Polizei warnt vor Betrugsmaschen

BONN · Die Polizei warnt die Bonner vor zwei Betrugsmaschen, die zurzeit in Bonn versucht werden: In dem einem Fall ruft ein angeblicher Mitarbeiter von Windows an und bietet seine Hilfe bei der Beseitigung angeblich hochgefährlicher Viren auf dem Computer an.

In dem anderen Fall erhalten Bonner Post von einer nicht existierenden Firma von Radenstein, die ihnen die Übergabe eines angeblichen Gewinns plus einen "prall gefüllten Präsentkorb" verspricht, wenn sie sich zu dem angegebenen Termin am Busbahnhof einfinden und in den dort wartenden Bus einsteigen.

Betroffene wandten sich nun nicht nur an die Polizei, sondern auch an den General-Anzeiger, um andere Bürger vor den Betrügern direkt zu warnen. So berichtete eine 66-jährige, wie der angebliche technische Mitarbeiter von Windows, der sich als Bob Smith aus London vorgestellt habe, sie unter Druck gesetzt habe, damit sie seinen Anweisungen folge. Immer wieder habe er ihr damit gedroht, dass sie mit jeder Mail, die sie verschicke, die Computer der Empfänger verseuche.

Er habe sie schließlich dazu gebracht, die Internetseite www.showmypc.com aufzurufen. Doch als er sie dazu habe überreden wollen, dort ihre persönlichen Passwörter einzugeben, habe sie das Gespräch mit dem Anrufer beendet. Wie die Polizei auf Anfrage erklärte, hat ein anderes Opfer es nicht früh genug geschafft, den Telefonhörer aufzulegen: Die Frau gab ihre Passwörter ein und erhielt anschließend eine Rechnung über 180 Euro.

Sie zahlte nicht und schaltete die Polizei ein. Die ermittelt nun in dem Fall. Ob sich die Frau mit der Preisgabe ihrer Passwörter auch noch einen Schaden auf ihrem Computer eingehandelt hat, konnte die Polizei jetzt noch nicht sagen. Behördensprecher Frank Piontek warnt jedenfalls eindringlich davor, Passwörter herauszugeben: "Das ist so, als würde man einem Wildfremden die Haustür öffnen."

Auch im Fall der angeblichen Gewinnübergabe während einer Bustour hat die Polizei mittlerweile Anzeigen von mehreren Bonnern erhalten und ihre Ermittlungen aufgenommen. Aber für die Beamten des zuständigen Betrugsdezernats steht anhand des Schreibens schon jetzt fest: Mit dieser angeblichen Gewinnauszahlung sollen Senioren auf eine sogenannte Kaffeefahrt gelockt werden. Auch hier warnt die Polizei und rät den Bürgern, solche Schreiben sofort in den Mülleimer zu werfen.

Im Internet wird ebenfalls schon vor dem "Kaffeefahrten-Nepp mit von Radenstein" gewarnt.

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