Verkehr in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis Politiker fordern mehr ICE-Halte in Siegburg

Bonn/Rhein-Sieg-Kreis · Einen einvernehmlichen Beschluss gab es in gemeinsamer Sitzung der Planungs- und Verkehrsausschüsse in Bonn. Politiker fordern mehr statt weniger ICE-Züge, die im Bahnhof Siegburg/Bonn halt machen.

Nicht nur die durch den ICE-Brand bei Dierdorf vor einigen Wochen immer noch bedingten Bahnausfälle auf der ICE-Schnellstrecke zwischen Köln und Frankfurt erregen die Gemüter. Auch der Plan der Deutschen Bahn AG, zum Fahrplanwechsel, vier ICE-Züge pro Tag weniger am Bahnhof Bonn/Siegburg halten zu lassen, sorgt bei Fahrgästen für Verärgerung. Die Planungs- und Verkehrspolitiker aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis haben deshalb in ihrer gemeinsamen Sitzung am Dienstagabend im Bonner Stadthaus einen Dringlichkeitsantrag von CDU, Grünen und FDP einvernehmlich verabschiedet, in dem die DB aufgefordert wird, künftig nicht weniger, sondern mehr Fernzüge beziehungsweise ICE am Bahnhof Siegburg/Bonn halten zu lassen.

„Wir können die Politik der DB nicht akzeptieren“, sprach Bert Moll, planungspolitischer Sprecher der Bonner CDU-Ratsfraktion, allen aus dem Herzen. Auch wenn die Maßnahme aus Sicht der Bahn betriebswirtschaftlich nachvollziehbar sei, dürfe das nicht auf dem Rücken der Fahrgäste ausgetragen werden. Zudem sei die Rheinschiene eine wichtige Verbindungsstrecke, die auf keinen Fall von der Bahn abgehängt werden dürfe. Moll: „Da dürfen wir nicht lockerlassen.“ Auch die Kreispolitiker Horst Becker (Grüne) und Oliver Kraus (CDU) pochten auf einen Ausbau der für viele Berufspendler wichtigen Bahnverbindungsstrecke. Kraus erinnerte daran, dass viele Bürger gerade wegen der Schnellstrecke der DB in den Rhein-Sieg-Kreis gezogen seien. „Wir müssen jetzt in der Region zusammenhalten und an einem Strang ziehen, damit das Angebot nicht gekürzt, sondern vielmehr ausgebaut wird“, sagte er.

In dem Beschluss fordern die Politiker, dass die Stadt Bonn, der Rhein-Sieg-Kreis und ihre Vertreter „sich auf allen Ebenen – DB, aber auch Land und Bund, jeweils Regierung und Parlament – immer wiederholend dafür einsetzen, dass zukünftig mehr und nicht weniger Fernzüge/ICEs in Siegburg/Bonn, dem 'regionalen Hauptbahnhof', halten.“ Insbesondere seien Taktlücken zu vermeiden. Über die Ergebnisse der Bemühungen solle regelmäßig berichtet werden. Auch wünschen sich die Politiker zeitnah ein gemeinsames Gespräch mit DB-Verantwortlichen.

Wie berichtet, will die DB auf ihrer Hochgeschwindigkeitsstrecke Köln-Rhein/Main statt den dort bisher ausschließlich verkehrenden schnellen ICE 3 zukünftig auch den langsamer fahrenden ICE 4 einsetzen. Mit dem Wegfall der vier Halte in Siegburg/Bonn, aber auch in Limburg-Süd und Montabaur soll die gegenüber dem ICE 3 längere Fahrtzeit zwischen Köln und Frankfurt kompensiert werden. Das aber wäre, so die Politiker, volkswirtschaftlich und für die Region Bonn/Rhein-Sieg und die dort lebenden Menschen nicht hinnehmbar.

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