Tatort Büro Plötzlich ist die Geldbörse weg

Bonn · Die Bonner Polizei verzeichnet einen Anstieg an Geldbörsen-Diebstählen in großen Firmen in der Region. Auch die Telekom ist betroffen.

 Schneller Zugriff: Unbekannte stehlen derzeit vermehrt Geldbörsen aus Büros in großen Bonner Firmen.

Schneller Zugriff: Unbekannte stehlen derzeit vermehrt Geldbörsen aus Büros in großen Bonner Firmen.

Foto: Richard Bongartz

Die Masche ist immer dieselbe: Die Täter verschaffen sich irgendwie Zutritt zu Firmenräumen und suchen dann in den Büros nach Geldbörsen. Wie die Polizei auf Anfrage mitteilt, gibt es in den vergangen Wochen einen Anstieg solcher Diebstähle. Betroffen seien vor allem größere Unternehmen in Bonn und der Region.

Dabei ist derzeit nicht klar, wie sich die unbekannten Täter an Kontrollen vorbei Zutritt verschafft haben. Sie mischen sich vermutlich unter Mitarbeiter und Besucher, so die Polizei. In einigen Fällen haben die Diebe auch die Karten in den Portemonnaies dazu benutzt, um an Bargeld zu kommen. Wenn sie auf die Geheimzahl gestoßen waren.

Nach Angaben von Polizeisprecher Frank Piontek sind die genauen aktuellen Zahlen noch nicht bekannt. Im vergangenen Jahr gab es 428 Diebstähle aus Büroräumen im Zuständigkeitsbereich der Bonner Polizei, wozu auch Teile des Rhein-Sieg-Kreises gehören. 2014 waren es 497 Fälle. Seit Januar kommt es häufiger vor, 80 Taten sind bereits bekannt. Teilweise würde der Diebstahl auch erst später angezeigt, wenn ein Opfer etwa den Verlust nicht sofort bemerkt, so Piontek. „Wir haben bislang keinen konkreten Verdacht.“ Die Polizei geht aber aufgrund der Vorgehensweise davon aus, dass es in vielen Fällen dieselben Täter sind.

„Wir hatten in diesem Jahr fünf solcher Fälle“, sagt Telekomsprecher Philipp Blank auf Anfrage. „Wir arbeiten hier schon mit der Polizei zusammen. Mitarbeiter und Sicherheitspersonal wurden sensibilisiert.“ Diebstähle habe es immer schon gegeben, und man werde sie auch künftig nicht verhindern können. Das liege auch daran, dass bei der Telekom Foyers und Cafés von jedem betreten werden können. Bei 15 000 Mitarbeitern in Bonn lasse sich laut Blank nicht ausschließen, dass es auch interne Täter gebe. Missbrauch ließe sich bei krimineller Energie nicht verhindern.

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