Endenicher Kulturmeile Parkchaos bei Hochbetrieb: Ein Erfahrungsbericht

ENDENICH · Wenn sich im Springmaus-Theater und dem Saal der "Harmonie" gleichzeitig die Türen für Veranstaltungen öffnen, ist das Parkchaos in Endenich programmiert. Und dann trifft Verzweifelung auf Verärgerung.

Die Verzweifelten sind die Autofahrer auf Parkplatzsuche, die Verärgerten die Anwohner, denen die Einfahrten zugeparkt werden. Links ein Auto, rechts ein Auto, und in die Mitte passt auch noch eins. "Einfahrt freihalten"-Schilder und Zickzack-Linien scheinen im Dunkeln völlig zu verblassen, werden jedenfalls ignoriert. Wer einen Kinderwagen über den Bürgersteig schieben möchte, muss eigentlich ständig auf die Fahrbahn ausweichen.

Der Parkplatz am Magdalenenplatz ist diesmal schon eine Stunde vor Beginn der Vorstellungen rappelvoll. "Ich bin 15 Minuten durch den Ort gefahren und habe nichts zum Parken gefunden", sagt ein Autofahrer, der aus Leverkusen zur Springmaus kommt. Einen Parkplatz findet er erst nahe der Autobahnauffahrt.

Manch einer bleibt mit seinem Fahrzeug sogar schon in Poppelsdorf stehen. "Wir wussten, wie es hier aussieht und haben dann einfach noch einen Spaziergang gemacht", erzählt ein Bonner Paar. Wer von außerhalb kommt, hat grundsätzlich ganz schlechte Karten bei der Parkplatz-Lotterie. Rund um die Kulturmeile ist eigentlich nie etwas frei, die Parkplätze der umliegenden Discounter sind nicht ausgeschildert. Sie gelten bislang als echter Geheimtipp, bieten aber viel Stellfläche. Drängt der Vorstellungsbeginn, nehmen viele ein Knöllchen in Kauf. "Ich kann doch jetzt nicht kilometerweit entfernt parken", heißt es da immer wieder.

So stressig und verwirrend die Parkplatzsuche für die Besucher ist, so ärgerlich ist die aktuelle Situation für die Anwohner. Da kann es passieren, dass plötzlich ein Auto im Vorgarten steht oder die Einfahrt zum Grundstück verstellt ist. Abhilfe schaffen die eigenen Fahrzeuge: Die sind ein effektiver Schutz für das Garagentor, das macht die Sache aber auch nicht besser.

Jüngst hatte das Bonner Ordnungsamt versprochen, den Verstößen nachzugehen, sobald die Anlieger sich bei der Hotline unter 0228/337777 melden. Sie kämen so schnell es ginge, könnten sich aber nicht zweiteilen, so die Auskunft der Kontrolleure. An diesem Abend sind sie schnell da. Bereits nach 40 Minuten klemmen die ersten Knöllchen an der Windschutzscheibe. Und der Ordnungsaußendienst strafte alle diejenigen Lügen, die behauptet hatten, das Telefon sei entweder nicht besetzt oder es gebe abends sowieso kein Personal, um die zugeparkten Straßen in Endenich zu kontrollieren.

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