Rheinaue in Bonn Pachtrückstände beim "Rheingarten" führten zur Kündigung

BONN · Offensichtlich sind es Pachtzahlungsrückstände, die zum plötzlichen Aus des Rheingartens in der Rheinaue geführt haben. Während die Stadt Bonn sich auch am Dienstag aus Datenschutzgründen nicht zur fristlosen Kündigung des Pachtvertrags äußern wollte, äußerte sich Rheingarten-Wirt Andreas Jolig.

Er gab freimütig zu, er sei mit der Pacht im Rückstand gewesen, deshalb sei ihm gekündigt worden. Wie hoch die Summe ist, wollte er nicht sagen, sie bewege sich aber in einem noch überschaubaren Rahmen.

Jolig berichtete auch, er habe deshalb seit langen mit der Stadt verhandelt. Zwar habe man schließlich die Pacht etwas gekürzt, das sei aber nicht auskömmlich gewesen. Er habe seit einigen Jahren mit mehreren Problemen zu kämpfen. So habe er wegen der Festspielhauspläne in der Rheinaue seit 2011 nur noch Jahresverträge erhalten und damit keine Planungssicherheit mehr gehabt.

Zudem habe ihm die wachsende gastronomische Konkurrenz in der Gegend zu schaffen gemacht. "Das fing 2003 an, als die Deutsche Welle ihre Kantine für jeden zugänglich machte. Bei den Preisen kann ich doch nicht mithalten." Auch den Kunst!Garten habe er beim Umsatz deutlich zu spüren bekommen. "Ich hätte den Rheingarten gerne fortgeführt, allerdings hätte die Stadt Bonn mir dann andere Konditionen gewähren müssen", sagte Jolig.

Tom Schmidt (Grüne) reagierte verärgert auf die fristlose Kündigung. Er warf der Verwaltung vor, den Pächter "am langen Arm verhungert" haben zu lassen, seine Fraktion sehe eine "eklatante Ungleichbehandlung" gegenüber anderen Pächtern städtischer Gastronomiebetriebe. Etwa bei der Godesburg, wo man der Pächterin einen Teil der nicht gezahlten Pacht sogar erlassen habe. Der Rheingarten müsse unbedingt erhalten bleiben, forderte Schmidt.

Ernesto Harder (SPD) sieht ebenfalls Erklärungsbedarf seitens der Verwaltung. Zumal diese nach seiner Erinnerung berichtet habe, man trenne sich einvernehmlich vom Rheingarten-Pächter.

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