Hohe Heizkosten Ippendorf Ortsausschuss soll 10.345 Euro für ein Jahr zahlen

IPPENDORF · Ein alter Heizkessel hat dem Ortsausschuss Ippendorf das Leben schwer gemacht - seit Jahren schon. Erst fiel er als Schuldiger gar nicht so auf. Klar, die Alte Schule, wo insgesamt 14 Vereine und Institutionen untergebracht sind, ist mehr als sanierungsbedürftig.

 Im Heizungsraum: Barbara vom Dorp ist froh, dass ein neuer Brenner seinen Dienst tut.

Im Heizungsraum: Barbara vom Dorp ist froh, dass ein neuer Brenner seinen Dienst tut.

Foto: Kohls

Aber dass es dann so dicke kam, dass sich der fünfköpfige Vorstand ernsthaft Sorgen um die Zukunft des Ausschusses machte, hätte niemand gedacht.

2010 beklagte sich die damalige Vorsitzende Lieselotte Minnich bereits über die stolze Summe von 5500 Euro, die für die Beheizung der 145 Quadratmeter zu zahlen waren. "Das Geld wurde zusammengekratzt und gezahlt", sagte ihre Nachfolgerin Barbara vom Dorp. Danach wurde es teurer.

Für 2012 waren nun 10 345,18 Euro fällig, nach der Vorleistung flatterte ein Nachzahlungsbescheid über 4645,18 Euro dem Verein ins Haus - das macht rund sechs Euro pro Quadratmeter im Monat. Laut vom Dorp liegt da der Schnitt eigentlich bei 1,30 Euro. Sie will sich gar nicht ausmalen, wie die Abrechnung für 2013 ausfallen wird.

Der Übeltäter war Ende 2013 ausgemacht, als die Heizung streikte und als irreparabel deklariert wurde. "Im Brenner waren faustgroße Löcher", sagte vom Dorp. Zudem wurde noch festgestellt, dass ein 1000-Liter-Tank ständig beheizt wurde, obwohl das Wasser darin nirgendwo abgezapft werden konnte. Seit Anfang dieses Jahres tut nun ein neuer Brenner seinen Dienst - in der Hoffnung, dass dann auch die Rechnungen nicht mehr so hoch ausfallen.

Der Ortsausschuss kann die hohen Summen nicht zahlen. So ging Peter Kern vom Bürger Bund Bonn mit einem Dringlichkeitsantrag in die jüngste Sitzung der Bezirksvertretung Bonn. "Der zu zahlende Betrag ist völlig aus der Reihe. Das Gebäude ist löchrig wie ein Schweizer Käse. Die Leute sind entsetzt", sagte er. Das könne man nicht alles dem Nutzer anlasten.

Die Ortsausschuss hat die Politiker ganz auf seiner Seite, die von der Stadt verlangen, die Angelegenheit zu prüfen und eine Mahnsperre zu verfügen. Zahlungstermin wäre der 28. Januar. An dem Tag entscheidet auch der Hauptausschuss. Die CDU macht sich Sorgen um die Zukunft und fürchtet, dass die Verwaltung nun vorschlägt, das Gebäude abzureißen.

Die Alte Schule

Ortsausschussvorsitzende Barbara vom Dorp hat als Kind selbst schon die Alte Schule, den Bau aus den 50er Jahren, besucht. Heute haben dort 14 Vereine und Institutionen ihre Heimat gefunden. "Ich habe noch unheimlich viele Anfragen", sagt vom Dorp. Die Gruppen schätzen es, dass sie dort für wenig Geld an der Röttgener Straße unterkommen können.

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