Nacht der Jugendkultur Organisator Michael Schuster: „Stand-up-Comedy fehlt in Bonn“

Bonn · Ein Graffiti-Workshop, ein Wohnzimmerkonzert oder Stand-up-Comedians gemeinsam mit Musikern auf einer Bühne: Am Samstag zeigen drei Jugendkultureinrichtungen, was in Bonn in Sachen junger Kreativität so los ist. Michael Schuster spricht über die Nacht der Jugendkultur, für die er den Teil „Fun und Klang“ organisiert hat.

 Michael Schuster hat sich zum Ziel gesetzt, den Nachwuchs in der Stadtkultur zu fördern.

Michael Schuster hat sich zum Ziel gesetzt, den Nachwuchs in der Stadtkultur zu fördern.

Foto: Marie Christine (FM) Ludewig

Bei „Fun und Klang“ gibt es Comedy und Musik. Konnten Sie sich nicht entscheiden oder wie kam diese Kombination zustande?

Michael Schuster: Wir wollten beides zusammenbringen. Bei unserem Poetry Slam letztes Jahr traten bereits neben den Slammern auch Bands auf. Dieses Mal wollten wir aber keinen Wettbewerb, sondern einfach einen schönen Abend. Und Stand-up-Comedy fehlt in Bonn. Unterschiedlichste Newcomer werden sich an diesem Abend abwechseln. Sogar ein Zauberer ist dabei. Damit decken wir einiges ab, denke ich.

Welche Musiker und Comedians darf das Publikum erwarten?

Schuster: Straßenkünstler Aaron Dulfer macht eine Mischung aus Philipp Poisel und Max Herre – leichte, gefühlvolle Musik. Ijaz Ali ist Singer-Songwriter, seine Musik ist poppig. Und die Band Marit mischt Pop und Alternative. Alle Musiker schreiben eigene Texte und machen sehr coole, entspannte Musik, der man gut zuhören kann. Die Comedians sind sehr unterschiedlich. Wir haben mit Alexandra Schiller auch eine Frau dabei. Ich finde es immer gut, wenn die Branche nicht so von Männern dominiert ist. Zauberer Toby Rudolph macht eine witzige Mitmachshow. Und das Programm von Jan Preuß ist so ein bisschen „jung, verzweifelt, sucht...“. Vielleicht lernt er ja in Bonn eine Frau kennen.

Nach welchen Kriterien haben Sie die Künstler ausgewählt?

Schuster: Wir wollten Newcomer unterstützen. Die Künstler sollten relativ jung sein, zwischen 19 und 26, noch nicht so viel Erfahrung und sonst einfach Lust haben, aufzutreten. Uns geht es wirklich um die Unterstützung der Künstler.

Warum macht die Musikstation bei der Nacht der Jugendkultur mit?

Schuster: Wir finden, dass es in Bonn zu wenig Jugendkultur für Leute zwischen 16 bis 27 Jahren gibt. Für Newcomer ist es nicht so einfach, Auftrittsmöglichkeiten zu kriegen. Wir möchten den sozialen Bereich unserer täglichen Arbeit ein bisschen weitervermitteln. Die Nacht der Jugendkultur ist eine wunderbare Gelegenheit, jungen Leuten eine Chance zu geben.

Soll die Veranstaltung auch Jüngere motivieren, aktiver zu werden?

Schuster: Auf jeden Fall. Viele unserer Künstler haben schon mit 16 angefangen. Ich kann es nur jedem ans Herz legen, so früh anzufangen wie möglich. Und schämt euch nicht auf der Bühne. Klar, es ist erst mal unangenehm. Aber hey, man wird immer besser.

Mit „Fun und Klang“ seid ihr nun in der „N8schicht“ zu Gast. Wie kam es dazu?

Schuster: Wir haben einen hippen, coolen Laden in Bonn gesucht. Das Team von der N8schicht war direkt begeistert und unkompliziert. Solche Leute, die Lust haben, junge Menschen zu fördern, brauchen wir. Wir arbeiten im sozialen Bereich und denken da nicht wie ein Wirtschaftsunternehmen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort