Bonner Chronik: Vor 40 Jahren Orden für Retter des Beethovenhauses

BONN · Die Geschichte über den Retter des Beethoven-Hauses klingt wie das Drehbuch zu einem Film. Im September 1976 erhält Heinrich Hasselbach im Alten Rathaus den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.

Ein ganzes Geschwader alliierter Bomber greift an besagtem Vormittag der Zerstörung die Bonner Innenstadt an. Gebäude stürzen ein, überall brennt es. Drei Besucher stürzen aus dem Beethovenhaus ins Freie. Doch im Keller bereitet Heinrich Hasselbach ein Spinett, mehrere Bilder und einen Orgeltisch für die Evakuierung vor. Die wertvollsten Gegenstände aus Beethovens Nachlass konnten er und Vorstandsmitglied Theodor Wildeman bereits in Sicherheit bringen; in einem Bergwerkstollen in Siegen und auf Schloss Homburg in Nümbrecht.

Plötzlich schlagen drei Brandbomben auf das Schieferdach des Hauses ein. Qualm dringt ins Haus. Mit Mühe kämpft sich Hasselbach auf den Dachboden. Er klettert aufs Dach. Überall Flammen. Hasselbach wirft zwei Schieferplatten mit Brandbomben auf den Hof zwischen Geburtshaus und Archiv. Die dritte Bombe ist zu weit entfernt. Geistesgegenwärtig holt Hasselbach eine Fahnenstange und bugsiert auch die dritte Bombe nach unten. Mit mehreren Eimern Wasser löscht er die Schwelbrände.

Heinrich Hasselbach war von 1936 bis 1959 als Kastellan im Beethoven-Haus tätig. Er hat Staatsmännern, Künstlern und Touristen die Erinnerungsstätte gezeigt. Den Bundesorden hat er sich als Ludwigs erster Feuerwehrmann wirklich verdient.

Mehr zur Geschichte des Beethoven-Hauses finden Sie auf der Homepage des Hauses.

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