Für die Deutsche Aids-Stiftung Operngala in Bonn mit vielen Stars

Bonn · "Um diese Stars an einem Abend erleben zu dürfen, müssten Sie woanders mindestens das Dreifache zahlen", ist Helmut Andreas Hartwig überzeugt. Er und sein Mann Arndt Hartwig sind die Initiatoren der festlichen Operngala für die Deutsche Aids-Stiftung.

Bei der dritten Gala in der Oper am 15. Juni 2014 sind diesmal unter anderem die gebürtige Mailänderin Roberta Invernizzi, der Mezzosopran Veronica Simeoni, der Bariton Massimo Cavalletti, der italienische Tenor Massimiliano Pisapia und Bonns Publikumsliebling Miriam Clark zu hören.

Bonns Generalintendant Bernhard Helmich ist ziemlich angetan von dem Programm, für das der ehemalige Direktor der Deutschen Oper Berlin, Alard von Rohr, verantwortlich zeichnet. "Das ist ein Deluxemenü, das da serviert wird", sagte Helmich anerkennend, für den der "gesellschaftliche Höhepunkt" im Bonner Jahreskalender zweifach bedeutend ist: einmal als einzigartiges musikalisches Erlebnis, andererseits als Benefizveranstaltung für eine "wichtige Sache". Das denken offenbar viele Bonner: Im Kuratorium der Operngala sitzen mit fast 20 Mitgliedern fast doppelt so viele wie im Vorjahr.

"Die Krankheit wird zur Randerscheinung degradiert und verliert ihren Schrecken. Zu Unrecht. Aufklärung ist heute genauso wichtig wie vor 20 Jahren", begründet Arndt Hartwig sein Engagement. "Als wir jung waren, war die Krankheit gerade erst im Aufbruch, es gab nicht mal einen Namen für sie. Zunächst gab es hysterische Berichte, fast täglich war Aids Thema der Medien, heute ist diese Krankheit in der öffentlichen Wahrnehmung fast vergessen, es gibt sogar die Auffassung, Aids sei heilbar."

Ulrich Heide, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen Aids-Stiftung, sagte, den meisten Menschen dürfte nicht klar sein, dass es heute mit etwa 80 000 Infizierten mehr als doppelt so viele Betroffene gebe wie in den 90er Jahren. "Was sich geändert hat, ist, dass die Menschen nicht so rasch sterben - aufgrund der Dauermedikation." Weltweit gehe man von rund 35 Millionen Infizierten aus. Die am stärksten betroffene Region liege im südlichen Afrika, wo sich die Aids-Stiftung an Projekten beteiligt, die junge Frauen unterstützt.

Bei den unter 25-jährigen Frauen seien etwa 70 Prozent infiziert. Da die Stiftung nicht mal ein Prozent ihrer Gelder aus öffentlichen Zuschüssen bekomme, seien festliche Galas wie die in Bonn wichtig, um ihre Arbeit fortführen zu können - mit ein Motiv, warum sich die Sparkasse KölnBonn als Hauptsponsor engagiert. Christoph Siemons, Mitglied des Vorstands: "Wir wollen gute Nachbarn sein, und dazu gehört auch gesellschaftliches Engagement. Das Motto 'Tue Gutes und habe Freude daran', hätte gar nicht besser ausgewählt werden können."

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