Wetter Oktober viel zu nass und zu warm

BONN · Der Oktober war viel zu nass und zu warm. Dieses Fazit zieht Klaus Kosack. Dabei greift der ehemalige Chefstatistiker der Stadt auf Daten der Wetterstation Endenich der Uni Bonn und aus seiner Wetterhistorie zurück. Die Toptemperatur lag bei 23,4 Grad. Trotzdem fehlen den Bonnern übers Jahr gesehen schon jetzt 45 Stunden Sonne

Temperatur: Der Oktober wies eine Durchschnittstemperatur von 13,0 Grad auf und lag damit 2,4 Grad über dem Normalwert. Damit belegt er Platz acht in den Bonner Wetteranalen seit 1895. Er wies den gleichen Wert wie der Oktober 1934 auf und reihte sich damit zwischen dem Oktober 1967 (13,1 Grad)) und Oktober 1966 (12,8 Grad) ein. Der wärmste Oktober war bisher 2006 mit 14,2 Grad, der kühlste 1922 mit 6,5 Grad. Nach mildem Monatsbeginn folgte im zweiten Drittel ein wahrer Temperatursturz, am 12. Oktober wurde mit 2,0 Grad die niedrigste Temperatur gemessen. Es folgte ein länger anhaltender Warmluftzustrom aus Südwesten. Am 22. Oktober kletterte die Quecksilbersäule auf 23,4 Grad. Erst der 27. Oktober leitete mit Tief "Christian" einen Wetterumschwung ein. Der Oktober bescherte den Bonnern im letzten Monatsdrittel noch drei warme Tage (mit Höchstwerten über 20 Grad), aber keinen Frosttag.

Sonne: Ein Hauch von Altweibersommer konnte nur am Monatsanfang beobachtet werden, die vielen Tiefs sorgten für viele Wolken, sodass die Sonne geringe Chancen hatte. So addiert sich die Sonnenausbeute nur auf 94 Stunden, das sind 85 Prozent des Oktober-Solls. Insgesamt fehlten 16 Stunden Sonne. Damit ist der Oktober bereits der achte Monat in diesem Jahr mit einem Sonnendefizit. Übers Jahr betrachtet, fehlen den Bonnern schon 45 Stunden Sonne.

Niederschlag: Die vielen, aber nicht beständigen Tiefdrucklagen brachten es mit sich, dass es äußerst viele Niederschläge gab: An 19 Tagen fielen insgesamt 97 Liter pro Quadratmeter, fast das Doppelte des langjährigen Mittels. Das bedeutet Platz 13 in der 166-jährigen Bonner Regenhistorie. Schon Ende Oktober hat die Regenmenge damit das Bonner Jahressoll um 70 Liter pro Quadratmeter überschritten.

Wind: Die stärkste Bö konnte am 28. mit 54 km/h gemessen werden. Dies war zugleich der bisherige Spitzenwert in diesem Jahr.

Vergleich: Der Oktober 2012 war um 1,8 Grad kühler. Die Sonne schien mit 122 Stunden 28 Stunden länger. Auch die Regenmenge war vor einem Jahr um 20 Liter pro Quadratmeter höher. kol

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