Neubau auf dem Venusberg Ohne Krantz geht nichts

Venusberg · Der Kessenicher wacht ehrenamtlich über die Arbeiten am Gemeindezentrum von Heilig-Geist. Der Rohbau für den Pfarrsaal steht schon.

 Sebastian Krantz engagiert sich ehrenamtlich bei den Bauarbeiten am neuen Gemeindezentrum Heilig-Geist auf dem Venusberg.

Sebastian Krantz engagiert sich ehrenamtlich bei den Bauarbeiten am neuen Gemeindezentrum Heilig-Geist auf dem Venusberg.

Foto: Barbara Frommann

Lehm, Putz, feinster Mutterboden: An den schweren Arbeitsschuhen von Sebastian Krantz lassen sich die verschiedenen Stellen der Großbaustelle ablesen. „Ich bin mehrmals in der Woche hier oben. Da bleibt das nicht aus“, sagt der 42-Jährige lachend und schaut in die Grube, die gerade ausgebaggert worden ist.

Krantz engagiert sich beim Neubau rund um die Heilig-Geist-Kirche auf dem Venusberg allerdings weitaus mehr, als man das von einem Gemeindemitglied erwarten kann. „Er betreut die Arbeiten so, als würde dort sein eigenes Haus entstehen. Wir sind wirklich sehr froh und unendlich dankbar, dass er sich mit so viel Herzblut seit den ersten Planungen engagiert“, lobt Pfarrer Bernd Kemmerling. „Nein, nein“, wiegelt Krantz ab. „Ich gebe doch nur etwas zurück.“ Zwar lebt er heute mit seiner Frau und den beiden kleinen Söhnen in Kessenich, aber „hier in der Gemeinde habe ich meine Jugend verbracht, war in der KJG aktiv. In der Nachbarschaft lebt meine Familie“, erzählt er. „Daher bin ich in der Pfarrei fest verwurzelt.“

Mit dem Baufortschritt ist er sehr zufrieden. Der Rohbau für den Pfarrsaal ist fertig, der neue Kindergarten nimmt Gestalt an, und die Dachdecker haben damit begonnen, die Dächer der kleinen Häuser neben der Kirche neu zu decken. Läuft alles nach Plan, dann wird der Kindergarten im Dezember fertig sein, Pfarrsaal und Bücherei im März 2018.

Von den Baukosten von rund 4,75 Millionen Euro übernimmt das Erzbistum 3,46 Millionen. Land und Bund geben zum Neubau des Kindergartens einen Zuschuss von 180 000 Euro. Der Eigenanteil der Pfarrei von 1,1 Millionen Euro wird zu einem Teil aus Rücklagen gedeckt. Der Rest soll über die Vermarktung von Kirchengrundstücken in Erbpacht finanziert werden. „Schon jetzt gibt es großes Interesse“, weiß Krantz. „Für junge Familien ist das ein interessantes Projekt.“ Als Vater von zwei kleinen Jungen (drei Jahre sowie acht Monate) war ihm der Neubau des Kindergartens eine besondere Herzensangelegenheit. „Wir brauchten wirklich einen vernünftigen Kindergarten.“

In dem neuen Gebäude wird es Platz für drei Gruppen geben. Die Räume werden sich zum Garten hin öffnen und sind von der Straße aus nicht einsehbar. „Schön wäre allerdings, wenn dort demnächst auch frisch gekocht wird“, wünscht sich Krantz. Zwar ist das momentan nicht geplant, „aber wir haben beim Innenausbau alle Vorkehrungen für einen größeren Kochbereich geschaffen.“

Der neue Pfarrsaal ist Mittelpunkt und Herzstück der Anlage. Der Neubau ist näher an die Straße gerückt und verfügt über eine große Fensterfront. In Zukunft wird jeder Passant vom Gehweg aus einen direkten Blick in den Saal haben. „Durch diese Bauweise wollen wir zeigen, dass wir offen für alle sind und jeden ansprechen und einladen. Denn nur so wird aus einem Gebäude ein Begegnungsort“, erklärt Krantz.

Bis März nächsten Jahres wird er wohl noch regelmäßig von Kessenich aus zur Baustelle auf dem Venusberg fahren. „Danach ist aber Schluss“, versichert er. Dann hat er nicht nur mehr Zeit für seine Frau und die Söhne, sondern auch für seine Hobbys – „meinen Garten, ach ja, und ich koche auch gerne“. Und da wäre ja auch noch seine Arbeitsstelle im Rheinischen Mineralien-Kontor Krantz.

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