Fackellauf zur Bildungspolitik OGS-Protestaktion von Schulen in Bonn und der Region

Bonn/Region · Die OGS-Mitarbeiter in Bonn und der Region fordern verbindliche Standards für alle Schulen. Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, laufen sie seit Montag mit Fackeln bis zum Düsseldorfer Landtag.

 Beim Fackellauf nahmen mehrere Schulen teil.

Beim Fackellauf nahmen mehrere Schulen teil.

Foto: Benjamin Westhoff

„Wir brennen für die OGS“: Unter diesem Motto haben Mitarbeiter der freien Träger von Offenen Ganztagsschulen auf Initiative der freien Wohlfahrtsverbände am Montag einen Fackellauf in Bonn und der Region von Schule zu Schule gestartet, mit der sie auf ihre Forderung nach einem Gesetz zur besseren Regelung des OGS-Betriebs in NRW aufmerksam machen wollen. Denn, so formulierten die Träger, „eine gute OGS darf keine Glücksache sein“.

Start war am Morgen die OGS Gottfried-Kinkel-Schule in Oberkassel, von der es weiter zur Josefschule über die Arnold-von-Wied-Schule auf die andere Rheinseite ging, wo die Fackel von der Stiftsschule über die Nordschule und Marienschule sowie die Grundschule Niederkassel bis nach Uedorf getragen und dort an die Kölner OGS-Träger übergeben wurde.

Ziel des Fackellaufs ist Düsseldorf, wo es am Mittwoch eine Abschlusskundgebung vor dem Landtag geben soll, erklärte Marion Schäfer, Prokuristin des Diakonischen Werks und Vorsitzende der „Arbeitsgemeinschaft Freie Träger der Kinder- und Jugendhilfe Offene Ganztagsschule Bonn“. Die aktuellen Rahmenbedingungen für den Offenen Ganztag seien nicht ausreichend, um allen Anforderungen entsprechen zu können, so Schäfer weiter.

Alle Akteure sollen an einen Tisch

14 Jahre nach Einführung der Offenen Ganztagsschulen forderten die Akteure deshalb nun entscheidende Verbesserungen. So brauche es landesweit verbindliche Mindeststandards und Regeln. Dies setze insbesondere für das Fachpersonal sowie räumliche und sachliche Ausstattung der Offenen Ganztagsschulen eine auskömmliche Finanzierung voraus. Die festgelegten Standards müssten gesetzlich verankert sein. Und: „Der Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz muss mittelfristig gesichert werden.“ Wie berichtet, haben auch in diesem Jahr in Bonn wieder viele Eltern keinen Platz für ihren Nachwuchs an einer OGS erhalten können.

„Für die kontinuierliche Weiterentwicklung eines tragfähigen und familienfreundlichen Konzepts für den Offenen Ganztag in Nordrheinwestfalen müssen alle Akteure an einen Tisch“, fordert Schäfer. Dazu gehörten in einem ersten Schritt neben den Trägern insbesondere auch die Schulaufsichtsbehörden.

„Wir brauchen grundsätzliche und verbindliche Regelungen für Schulen und OGS-Träger, die eine partnerschaftliche und zielführende Zusammenarbeit im Offenen Ganztag sicherstellen. Wir fordern mehr Sicherheiten und Anerkennung für die OGS-Träger, um auch zukünftig qualifiziertes Fachpersonal für den Offenen Ganztag gewinnen zu können“, so die Vorsitzende weiter. Eine Offene Ganztagsschule sei eine Einheit, denn ganzheitliche Bildung funktioniere nur gemeinsam mit Schule und der Jugendhilfe.

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