Preiserhöhung im VRS ÖPNV-Tickets in Bonn knacken die Drei-Euro-Grenze

BONN/KÖLN · Bus- und Bahnfahren im Verkehrsverbund Rhein-Sieg wird zum 1. Januar 2019 teurer. Eine Fahrt von Bonn nach Köln kostet dann 8,20 Euro.

Bus- und Bahnfahren im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) wird zum 1. Januar 2019 teurer. Der VRS hatte schon im Juni einen durchschnittlichen Anstieg der Fahrpreise um 3,5 Prozent angekündigt und als Grund Kostensteigerungen bei Personal nach Lohnerhöhungen, Treibstoff und Material genannt.

Am Freitag hat die Zweckverbandsversammlung nun die konkreten Preise beschlossen. Teurer werden eine Vielzahl von Einzel-, Mehrfach-, Zeit- und Dauertickets. Es gibt allerdings auch einige Preisminderungen, die Handytickets betreffen.

Die Änderungen beziehen sich auf das Reisen im gesamten Verkehrsverbund, in dem die Städte Bonn, Köln, Leverkusen, Monheim sowie die Landkreise Rhein-Sieg-Kreis, Rhein-Erft-Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis, Oberbergischer Kreis und Kreis Euskirchen zusammengeschlossen sind. Beispielsweise kostet das Stadtticket für Erwachsene (Preisstufe 1b) ab kommendem Jahr zehn Cent mehr und damit drei Euro, bei der Vierer-Karte fällt der kleine Rabatt weg. Für die Kurzstrecke werden ebenfalls zehn Cent aufgeschlagen, der Preis steigt auf zwei Euro. Das Ticket gilt für vier Stationen.

8,20 Euro für eine Fahrt von Bonn nach Köln

Bei den Kinderkarten schlägt der VRS erst ab der Preisstufe 3 auf (Beispiel: Ein Ticket von Bonn nach Brühl wird 2,50 Euro und damit zehn Cent mehr kosten). Wer vom Bonner Hauptbahnhof nach Köln will, muss ab dem 1. Januar 8,20 Euro zahlen (plus 30 Cent). Beim Wochenticket innerhalb des Bonner Stadtgebiets schlägt der VRS 90 Cent auf (künftiger Preis: 26,30), beim Monatsticket 3,20 Euro (künftiger Preis: 98,50 Euro).

Geld sparen können Nutzer der Handy-App. Die Zweckverbandsversammlung hat beschlossen, diesen Fahrgästen einen Rabatt von fünf Prozent einzuräumen, bisher waren es drei Prozent. Wer ein Stadtticket 1b per App kauft, zahlte bisher 2,71, künftig 2,70 Euro. Die Fahrt von nach Köln macht 7,38 Euro, aktuell sind es 18 Cent mehr. Bei den Tagestickets gibt es eine Verbesserung. Bisher gelten sie am Tag des Kaufs bis Betriebsende in der Nacht. Künftig heißen sie 24-Stunden-Tickets und können so lange ab Kauf auch genutzt werden. Zeittickets gelten künftig auch im Kreis Ahrweiler.

Die Grünen-Fraktion im VRS wollte die Erhöhung der Einzeltickets 1b und 2a von 2,90 Euro auf drei Euro abwenden. „Eine Erhöhung auf drei Euro und damit ein Überschreiten der Grenze jetzt mit der drei vorne, ist im nationalen Vergleich nicht zu vermitteln“, sagte Rolf Beu (Grüne), Mitglied für die Stadt in den Gremien der VRS. Letztlich konnten die Grünen ihre Position nicht durchsetzen.

„Falsches Signal“

Auf Vorschlag Beus beschloss die Versammlung immerhin, dass der Verband das Preisfindungsverfahren prüft. Das Ergebnis soll vor der nächsten Tarifdiskussion in 2019 vorliegen. Beu rechnet vor: Ein Einzelticket im zehn Mal größeren Berlin koste nur 2,80 Euro.

Keine deutsche Stadt in der Größenordnung wie Bonn ab 300.000 Einwohner verlange so viel für ein Einzelticket: In Bochum sind bald 2,80 Euro fällig, Münster liegt bei 2,80 Euro, Karlsruhe bei 2,50 Euro. „Gerade wegen der Diskussion über Lead-City Bonn und das 365-Euro-Ticket ist dies das völlig falsche Signal“, so Beu. Er rät Kunden, verstärkt das Handyticket zu nutzen.

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