Verspätungen und Ausfälle Bonner Fahrgäste beschweren sich häufiger über Bus und Bahn

Bonn · Nach der Planänderung Ende August äußern viele Fahrgäste in Bonn Kritik am ÖPNV, wie ein Bericht an den Verkehrsausschuss zeigt. Vor allem die Ausfälle und Verspätungen auf der Stadtbahnlinie 66 werden bemängelt.

 Nach wie vor gilt auch in Bonn: Wer Bahnen und Busse nutzt, muss einen Mundschutz tragen.

Nach wie vor gilt auch in Bonn: Wer Bahnen und Busse nutzt, muss einen Mundschutz tragen.

Foto: Meike BÖSCHEMEYER/MEIKE BOESCHEMEYER

Fehlendes Personal, viel Verkehr auf Bonns Straßen und die Fahrplanänderung im Zuge des Förderprogramms Lead City: Das sind einige Gründe, warum 2019 aus Sicht der Stadtwerke Bonn Verkehrs-GmbH (SWBV) und der Verwaltung die Qualität im Angebot bei Bussen und Bahnen nachgelassen hat. Kritik gab es dementsprechend in den Rückmeldungen vieler Fahrgäste. Die aktuelle Auswertung legen SWBV und Verwaltung der Politik vor.

In dieser Vorlage äußern sich SWBV und Verwaltung zur Entwicklung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) selbstkritisch: „Die Betriebsqualität des Bonner ÖPNV hat sich im Jahr 2019 in der Gesamtschau negativ entwickelt.“ Dies sei vor allem nach dem Fahrplanwechsel zur Lead City am 28. August 2019 zu beobachten gewesen. Bedingt durch diese Angebotserweiterungen seien „unverkennbar mehr Probleme“ aufgetreten – unter Berücksichtigung eines mit Juli und August verkürzten dritten Quartals. Fehlendes Personal habe schließlich zu Ausfällen von Bussen und Bahnen geführt, der starke Verkehr zu Verspätungen – in Kombination mit einer hohen Fahrzeugauslastung.

15.812 Fahrgäste hatten sich 2019 in Eingaben an die SWBV über die Qualität in Bussen und Bahnen geäußert. Auffällig in der Statistik: Im Vergleich zu den Vorjahren verzeichnet der Bericht einen deutlichen Anstieg der Eingaben zu Ausfällen und Verspätungen, vor allem im vierten Quartal 2019. Schwerpunkt im Stadtbahnbereich sei 2019 mit 1113 Beschwerden erneut die Linie 66 gewesen, die auch die nachfragestärkste Linie sei. 2018 seien es 632 Eingaben gewesen. Verspätungen und Ausfälle bei Bussen seien laut Bericht am häufigsten von Fahrgästen auf der Linie 603 mit 504 Beschwerden, der Linie 636 mit 467 Beschwerden und der Linie 630 mit 391 Beschwerden bemängelt worden.

Eine Aufschlüsselung der Ausfallursachen durch die SWBV und Verwaltung zeige zudem, dass 90 Prozent der Ausfälle personalbedingt gewesen seien. Etwa fünf Prozent seien auf das Fahrzeug oder die Strecke zurückzuführen.

Unterdessen wollen SWBV und Verwaltung weiter an Verbesserungen arbeiten und nennen dazu neue Maßnahmen. So soll etwa das System optimiert werden, mit dem Soll-Fahrzeiten mit der jeweils tatsächlichen Fahrzeit abgeglichen werden.

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