Streik in Bonn und Köln ÖPNV erheblich eingeschränkt - Auch Flughäfen betroffen

Bonn · Von den landesweiten Streiks der Gewerkschaft Verdi sind am kommenden Mittwoch, 27. April, neben den Kölner Verkehrsbetrieben auch die Bonner Stadtwerke betroffen. Der Bahnverkehr wird komplett eingestellt, auch der Busverkehr und die Flughäfen sind betroffen.

Auf erhebliche Einschränkungen müssen sich Pendler am kommenden Mittwoch, 27. April, in Bonn und Köln einstellen. Im Zuge der laufenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst hat die Gewerkschaft Verdi zu landesweiten Warnstreiks aufgerufen. Auch die Stadtwerke Bonn (SWB) werden am Mittwoch ganztägig bestreikt, wie das Unternehmen am Freitag bekanntgab.

"Bei den Stadtbahnen sind alle Linien betroffen", sagt Michael Henseler von den Stadtwerken. Dies betrifft die Linien 61, 62, 63, 65, 66, 67 und 68. Auch auf den Stadtbahnlinien 16 und 18 von und nach Köln findet am Mittwoch ganztägig kein Verkehr statt, da auch die Kölner Verkehrsbetriebe bestreikt werden.

Komplizierter ist es bei den Busverbindungen. "Die Busse der SWB werden erfahrungsgemäß nicht vom Betriebshof fahren können", so Henseler. Die Busverbindungen der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) und der Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) sind nicht betroffen. "Bei uns wurde nicht explizit zum Streik aufgerufen, andere Planungen sind uns auch nicht bekannt", sagt RSVG-Geschäftsführer Michael Reinhardt.

"Welche Buslinien in Bonn inwieweit betroffen sind, zeigt sich häufig erst am Tag selbst", erklärt Henseler. Klar ist aber, dass Fahrgäste sich auf zahlreiche Ausfälle und Verspätungen einstellen müssen. Buslinien, deren Strecke ausschließlich auf Bonner Stadtgebiet liegt und die von den Stadtwerken selbst betrieben werden, entfallen an diesem Tag komplett. "Der normale Linienbetrieb von SWB Bus und Bahn wird voraussichtlich erst mit Betriebsbeginn am Donnerstag, 28. April, wieder aufgenommen", teilten die Stadtwerke am Freitag mit.

Nicht betroffen von den Warnstreiks ist der Verkehr der S-Bahnen, der Regionalbahnen (RB und RE) sowie die Verbindungen der Deutschen Bahn. "Kunden der SWB können auf die S- und Regionalbahnen sowie die Mittelrheinbahn ausweichen. Innerhalb des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg (VRS) gelten die Tickets der SWB-Kunden auch in diesen Verkehrsmitteln", so Henseler.

Die Stadtwerke Bonn und die Kölner Verkehrsbetriebe weisen darauf hin, dass es während des Streikaufrufs von Verdi keinen Anspruch auf die Mobilitätsgarantie gibt.

Auch an den drei NRW-Flughäfen hat Verdi für Mittwoch zum Streik aufgerufen. In Köln/Bonn sollen unter anderem die mit der Verladung von Gepäck und Fracht beschäftigten Mitarbeiter 24 Stunden lang streiken. In Düsseldorf soll der Streik bis 14.00 Uhr laufen.

Der Streikaufruf von Verdi bezieht sich auf den kompletten öffentlichen Dienst. Betroffen davon sind auch die Müllabfuhren, Jobcenter, Verwaltungen und Kitas. Auch die Komba-Gewerkschaft hat alle Mitglieder in Bonn und der Region für den 27. April, einen Tag vor der nächsten Verhandlungsrunde der Tarifpartner, zu einem Warnstreik aufgerufen.

Die Gewerkschaften fordern eine Tariferhöhung von sechs Prozent. Die Arbeitgeberseite will jedoch nur um ein beziehungsweise ab Juni 2017 um zwei Prozent erhöhen.

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