Verleihung im Rathaus Heimatpreis des Landes NRW für „grüne Inseln“ in Bonn

Bonn · Zum ersten Mal hat Oberbürgermeister Ashok Sridharan am Samstagmittag im Alten Rathaus in Bonn den Heimatpreis NRW verliehen. Unter den Gewinnern ist eine Initiative, die bereits 20 grüne Inseln in Bonn installiert hat.

Heimatpreis NRW für "grüne Inseln": Bonns OB Sridharan verleiht Auszeichnung
Foto: Niklas Schröder

Zum ersten Mal hat Oberbürgermeister Ashok Sridharan am Samstagmittag im Alten Rathaus den Heimatpreis verliehen. Die drei Gewinner sind die "AG Grüne Infrastruktur", der Bürgerverein Limperich und der Verein "Ausbildung statt Abschiebung".

Die Jury habe es sich nicht leicht gemacht, betonte Sridharan, denn sie habe unter 33 Bewerbungen, die an die Freiwilligenagentur gerichtet wurden, auswählen müssen. Die Gewinner erhalten für ihr Engagement vom Land NRW jeweils 5000 Euro. Für ein grünes Stadtbild macht sich seit diesem Jahr die "AG Grüne Infrastruktur" stark. Die studentische Initiative hat bereits 20 grüne Inseln in Bonn installiert. "Jede Insel hat Paten, die sich um die Pflanzen kümmern", erklärte Meike Reimann (27). Für die Studentin lässt sich Heimat auch aktiv gestalten, deswegen ruft sie dazu auf, dass noch mehr Menschen grüne Inseln pflanzen.

Studenten wollen noch mehr grüne Inseln in Bonn

Mit dem Preisgeld sollen weitere Projekte finanziert werden. Unter anderem soll es eine Exkursion zum Thema nachhaltige Stadtentwicklung geben. Auch sollen Baupläne der grünen Inseln gezeichnet werden.

Eine Naturoase hat auch der Bürgerverein Limperich geschaffen. Seit 14 Jahren bewirtschaftet der Verein den Finkenberg - mit eigenen Mitteln. Zwischen den Industriegebieten haben die Limpericher einen neuen Lebensraum für Tiere und Pflanzen ermöglicht. Bis dato habe man so die heimische Artenvielfalt von zehn auf rund 300 florale Arten erhöht. "Um die Rheinromantik zu erhalten, treffen sich jede Woche 20 Menschen und renaturieren den Finkenberg", sagte Karl Wengenroth (71). "Wir haben auf der Fläche Weinstöcke, verschiedene Gräser und Wildtulpen gepflanzt", sagte der Vereinsvorsitzende weiter. "Auch eine Mauereidechse wurde schon gesichtet." Mit dem Preisgeld solle die florale Artenvielfalt weiter ausgebaut werden, so Wengenroth.

Heimatpreis lobt das Land NRW aus

Der Verein "Ausbildung statt Abschiebung" kümmert sich um junge Menschen, die in Bonn Asyl suchen. Seit 2001 setzt der Verein sich gezielt für junge Flüchtlinge ein, die 14 bis 27 Jahre alt sind und einen "unsicheren Aufenthaltsstatus" haben. "Bei uns wird jeder in seiner Individualität gesehen. Viele der Jugendlichen sind alleine nach Deutschland gekommen, und wir wollen, dass sie sich in Bonn sicher und willkommen fühlen", sagte Vereinsgeschäftsführerin Johanna Strohmeier (31). 90 Ehrenamtliche begleiteten rund 200 Personen etwa bei Sprachkursen oder in der Ausbildung. "Unser Ziel ist es, dass jeder Jugendliche einen eigenen Paten bekommt und sich heimisch fühlt", sagte Strohmeier. Mit dem Preisgeld sollen Sprachkurse bezahlt und der Materialbestand erweitert werden.

Den Heimatpreis lobt das Land NRW aus. Damit soll lokales Engagement stärker als bisher gewürdigt werden. Die Bewerbung für den Heimatpreis erfolgt online bei der Freiwilligenagentur Bonn: www.freiwilligenagentur-bonn.de

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