Reaktionen auf GA-Serie "Bonner Perspektiven" OB-Kandidaten wollen Verkehrsprobleme gemeinsam lösen

BONN · GA-Serie "Bonner Perspektiven": OB-Kandidaten wollen intensiver mit dem Rhein-Sieg-Kreis reden

Es läuft längst nicht alles rund im Öffentlichen Nahverkehr: Das war das Fazit des GA-Reporters Dominik Pieper, der in der gestrigen Folge unserer Serie "Bonner Perspektiven" die Situation bei Bussen und Bahnen in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis analysierte. Das komplexe Geflecht aus Politik, Verwaltung und Verkehrsbetrieben erschwere Lösungen für die Verkehrsprobleme der Region. Heute nehmen die drei aussichtsreichsten Oberbürgermeister-Kandidaten Stellung.

  • Peter Ruhenstroth-Bauer (SPD): "Statt immer wieder riesige Summen für neue Straßen auszugeben, die dann doch bald wieder verstopft sind, will ich moderne Mobilitätskonzepte verbessern und neu einführen. Das heißt: Mehr und besserer öffentlicher Nahverkehr, mehr und sicherere Fahrradwege, Car-Sharing und Leihfahrräder. Ich werde mit den Stadtwerken die E-Mobilität ausbauen. Dies muss eine Gemeinschaftsaufgabe mit Landkreis und umliegenden Gemeinden werden. Der Nulltarif im ÖPNV wird nicht morgen kommen können, bleibt aber mein erklärtes Ziel. Und schließlich sei klar gesagt: Eine Südtangente wird es mit mir nicht geben."
  • Tom Schmidt (Grüne): "Der ÖPNV ist ein markantes Beispiel, warum die institutionalisierte Zusammenarbeit zwischen Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis überfällig ist. Drei Verkehrsbetriebe, die parallel statt unter einem Dach arbeiten, erzeugen hohe Kosten ohne entsprechenden Ertrag für die Kunden. Zumindest intensive Kooperation ist angesagt, damit von Fahrzeugbeschaffung bis Tarifgestaltung ein Angebot aus einem Guss entsteht. Angesichts der bevorstehenden Nordbrückensanierung und des Tausendfüßler-Neubaus reicht das aber nicht: Das beschlossene Fahrradkonzept (Fahrradstraßen/Abstellanlagen/Fahrradverleihsystem) muss umgesetzt und in ein Mobilitätsmanagement (E-Bikes, Car-Sharing, Jobtickets, Flexible Arbeitszeiten) eingebettet werden."
  • Ashok-Alexander Sridharan (CDU): "Die großen Verkehrsprobleme müssen wir mit dem Rhein-Sieg-Kreis lösen, zu dem ich gute Kontakte habe. Die Kooperation der drei regionalen Verkehrsbetriebe muss gestärkt werden. Eine neue Autobahn durch Bonn kann ich mir nur schwer vorstellen. Die Argumente gegen die Südtangente kann man nicht einfach vom Tisch wischen. Wir müssen Alternativen für eine bessere Erreichbarkeit der Innenstadt auch von der A 3 und aus dem Bonner Westen mit allen Beteiligten erarbeiten. Den ÖPNV müssen wir konsequent ausbauen. Sinnvoll ist ein Straßenbahnringverkehr, der beide Rheinseiten über Kennedy- und Adenauerbrücke kreisförmig verbindet. Außerdem sollten die Voreifelbahn bis nach Mehlem und die Ahrtalbahn bis nach Duisdorf weiterfahren."

Am Montag lesen Sie die letzte Folge der GA-Serie: Wie Bonn mit seinen Sportstätten umgeht

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