„Offenen Singens für jedermann“ Nur keine Hemmungen

RÖTTGEN · Singen macht fröhlich: Die ehemalige Kirchenmusikerin Ursula Stamp bietet im Bonner Ortsteil Röttgen regelmäßig offenes Singen an.

 Ursula Stamp lädt einmal im Monat zum Offenen Singen ins Gemeindezentrum der Thomaskirche ein.

Ursula Stamp lädt einmal im Monat zum Offenen Singen ins Gemeindezentrum der Thomaskirche ein.

Foto: Sebastian Flick

Das Gemeindezentrum der Thomaskirche füllte sich am Montagnachmittag binnen weniger Minuten rasant: Während Ursula Stamp bereits damit beschäftigt war, Kanonbücher zu verteilen, strömten weitere Besucher in den großen Saal des Gemeindezentrums, um sich einen Sitzplatz zu suchen.

Rund 80 Personen waren zur Oktober-Ausgabe des „Offenen Singens für jedermann“ gekommen, das Stamp, ehemalige Kantorin der Thomaskirche, nun schon im dritten Jahr leitet. Im Januar 2014, sieben Jahre nachdem sie ihren Dienst als Kantorin beendet hatte, rief Stamp den offenen Mitsingnachmittag ins Leben: „Ich hörte von vielen Seiten Anfragen, ob wir nicht mal wieder alle singen können“, blickt Stamp zurück. Seitdem treffen sich jeden zweiten Montag im Monat zwischen 15.30 und 16.45 Uhr bis zu 100 Personen im Gemeindezentrum der Thomaskirche, um unter der Leitung von Stamp gemeinsam Volkslieder zu singen.

Einige Teilnehmer sind jeden Monat dabei, andere singen ab und zu mal mit: Alles ist möglich im offenen Singkreis. Auch die Orte, aus denen die sangesfreudigen Gäste stammen, sind sehr vielseitig: „Einige kommen aus Rheinbach, manche aus Meckenheim oder Bornheim“, weiß Stamp.

Heitere und lockere Art

Die ehemalige Kirchenmusikerin hat sichtlich viel Spaß dabei, den Singkreis zu leiten und es dauert keine Minute, bis sie mit ihrer Fröhlichkeit alle Personen im Raum angesteckt hat. „Das Schönste, was es gibt, ist, anderen Menschen eine Freude zu bereiten“, sagt Stamp.

Auch die Kanons, mit denen sie in diesen musikalischen Nachmittag einsteigt, tragen sicherlich zur lockeren und ausgelassenen Stimmung im Saal bei. „Heut' kommt der Hans zu mir“, singen alle gut gelaunt mit. Mit ihrer heiteren und lockeren Art sorgt die Musikerin für einige Lacher, fordert die Gäste bei einem Lied mal auf, „jetzt mal mit Schmackes“ zu singen und sorgt für jede Menge Spaß, als sie bei einem Kanon erklärt, jeder solle jetzt mal lossingen, wie ihm zumute ist. „Wichtig ist, dass der Respekt voreinander da ist, aber keine Hemmungen bestehen“, sagt Stamp.

Während derzeit noch überwiegend die ältere Generation zum offenen Singen kommt, wünscht sich Stamp, auch die junge Generation zum Singen von Volksliedern motivieren zu können. Über die neue Pfarrerin der evangelischen Pfarrgemeinde Beatrix Firsching, so hofft Stamp, könnten vielleicht auch Kinder und Jugendliche aus der Gemeinde erreicht werden. Zumindest würde sie es sich wünschen, dass diese mal beim offenen Singen für jedermann mitmachen,„weil es so schön ist, wenn Generationen miteinander singen“.

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