Klagen über zu lange Wartezeiten am Bonner Bürgeramt NRW-Innenministerium schaltet sich ein

Bonn · Neben der Bezirksregierung hat sich auch das NRW-Innenministerium wegen der Klagen über zu lange Wartezeiten am Bürgeramt in Bonn eingeschaltet.

Auch am Montag mussten die Bürger im Bonner Bürgeramt im Stadthaus wieder lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Die Schlange reichte selbst am Mittag immer noch bis nach draußen vor die Türe.

Wer online einen Termin reserviert hatte oder lediglich einen Pass abholen wollte, musste sich wie bereits in den Tagen zuvor in Geduld üben. Ein Mann berichtete dem GA, er warte bereits seit 45 Minuten darauf, seinen bereits ausgestellten neuen Ausweis abholen zu können. Und das in einem völlig überfüllten Warteraum, in dem subtropische Temperaturen herrschten. Andere hatten es deshalb vorgezogen, vor dem Amt auf ihren Aufruf zu warten. Den Monitor konnten sie durch die Fensterscheiben beobachten. Der Infoschalter war zu dieser Zeit nur mit einer Mitarbeiterin besetzt.

Auf erneute Nachfrage des GA nach den Ursachen, teilte Stadtsprecherin Monika Hörig mit, die Verwaltung habe bereits „umfangreich dargelegt, mit welchen Maßnahmen die Stadt versucht, der Situation in den Bürgerdiensten zu begegnen. Diese müssen jetzt greifen. Einen neuen Sachstand gibt es nicht“. Allerdings: Hörig zufolge hat das Landesinnenministerium sich mehrfach telefonisch nach der Lage erkundigt, und die Bezirksregierung hat auf Anforderung einen schriftlichen Bericht seitens der Verwaltung erhalten.

Denn auch in Köln haben sich die Zustände bei den Bonner Bürgerdiensten herumgesprochen. Nach Angaben von Dirk Schneemann von der Pressestelle der Bezirksregierung Köln haben sich bislang vier Bürger bei seiner Behörde über das Bürgeramt beschwert. Daraufhin habe die Bezirksregierung Kontakt mit der Bundesstadt aufgenommen, sagte Schneemann weiter. Die Stadtverwaltung habe der Bezirksregierung mitgeteilt, dass zwischenzeitlich die Zuweisung von Nachwuchskräften, der Einsatz von zusätzlichen Kräften und die Anordnung von Überstunden erfolgt sei. Außerdem würden im Augenblick im Rahmen einer bedarfsorientierten Personal- und Aufgabenplanung Hintergrundtätigkeiten außerhalb der Sprechzeiten erledigt.

Für dringliche Angelegenheiten würden außerdem kurzfristige Termine angeboten. Dadurch seien Anmeldungen innerhalb der 14-tägigen Meldefrist sowie die Erledigung von kurzfristigen Anliegen gewährleistet. Mit den Beschwerdeführern habe die Stadt Kontakt aufgenommen und ihnen Lösungsangebote gemacht. „Wir sind nach wie vor wegen der Beschwerden im Gespräch mit der Stadt Bonn“, sagte Schneemann.

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