Ermekeilkaserne Notunterkunft in Bonns Südstadt

BONN · Die Ermekeilkaserne in der Bonner Südstadt soll voraussichtlich Notunterkunft des Landes Nordrhein-Westfalen für Flüchtlinge werden. Das bestätigte die Stadt Bonn jetzt auf Anfrage des General-Anzeigers.

Eigene Pläne, auf dem rund 25.000 Quadratmeter großen Areal der seit Sommer 2013 leerstehenden Kaserne ein städtisches Übergangsheim für etwa 80 Flüchtlinge zu errichten, seien deshalb auf Eis gelegt worden, sagte der stellvertretende Pressesprecher Marc Hoffmann. Wie berichtet, hatte die Stadtverwaltung Bonn überlegt, für 2,4 Millionen Euro Wohncontainer anzuschaffen und sie auf dem Gelände aufzustellen. Parallel sollte allerdings noch geprüft werden, ob die leerstehenden Kasernengebäude nicht kostengünstiger herzurichten seien.

Die für die in der Ermekeilkaserne geplante Flüchtlings-Notunterkunft zuständige Bezirksregierung Köln will nach Auskunft ihres Sprechers Bodo Klein in diesen Tagen die Gebäude im Rahmen einer Ortsbegehung in Augenschein nehmen und dann entscheiden, ob die Pläne tatsächlich umgesetzt werden. "Wir haben vorsorglich die Stadt Bonn über unser Vorhaben informiert", sagte der Sprecher. Auch mit dem Deutschen Roten Kreuz als potenziellem Betreiber seien wegen der geplanten Flüchtlingsunterkunft in der Ermekeilkaserne bereits Gespräche geführt worden.

Die geplante Notunterkunft in der Südstadt soll Personen aufnehmen, die in den Erstaufnahmeeinrichtungen in Köln, Dortmund und Bielefeld sowie in der im vorigen Dezember eingerichteten sogenannten Zwischeneinrichtung im ehemaligen Landesvermessungsamt im Bonner Stadtteil Muffendorf keinen Platz mehr finden können. Sprecher Klein zufolge leben in der Muffendorfer Flüchtlingsunterkunft seit gestern bereits 215 Personen.

Wie berichtet, arbeiten zurzeit verschiedene Behörden in NRW an der kurzfristigen Akquirierung neuer Notunterkünfte. So hat die Bezirksregierung Köln unter anderem eine Lehrerfortbildungsstätte in Kronenberg in der Eifel mit Flüchtlingen belegt. Laut Bundesamt für Flüchtlinge und Migration ist aktuell aber eine leichte Entspannung bei der Zahl der Flüchtlingen festzustellen.

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