Wolfgang Paul Nobelpreisträger erhält seine eigene Allee in Poppelsdorf

POPPELSDORF · Dem vor 100 Jahren geborenen Nobelpreisträger Wolfgang Paul wird eine weitere Ehre zuteil. Ein bislang namenloser, von Kastanien gesäumter Weg entlang des Geographischen Instituts ist nach ihm benannt worden.

 Bei der Einweihung der Allee: (von links) Jürgen Fohrmann, Doris Walch-Paul und Jürgen Nimptsch.

Bei der Einweihung der Allee: (von links) Jürgen Fohrmann, Doris Walch-Paul und Jürgen Nimptsch.

Foto: Barbara Frommann

Professor Jürgen Fohrmann, Rektor der Universität Bonn, hatte zur Einweihung des unieigenen Privatwegs, der am Poppelsdorfer Weiher von der Meckenheimer Allee abzweigt und zum Kreuzbergweg führt, eingeladen. Zur Enthüllung des Straßenschilds kam auch Pauls Witwe, Doris Walch-Paul. So trägt das Sträßchen nun den Namen "Wolfgang-Paul-Allee".

Es ist nicht die erste Straße in der Stadt, die nach dem berühmten Physiker benannt ist. Im Dransdorfer Gewerbegebiet gibt es bereits die Wolfgang-Paul-Straße. Die hat der Enkel Pauls, Nikolaus Vondran, für nicht adäquat gehalten, wie die Stadt in einem Dringlichkeitsantrag zur Namensgebung der Allee schreibt.

So hatte sich Vondran an Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch gewandt, doch den Weg in Poppelsdorf anstelle der Dransdorfer Straße nach seinem Großvater zu benennen. "Der Oberbürgermeister hält jedoch eine Umbenennung hinsichtlich der damit verbundenen Belastungen für die betroffenen Anlieger nicht für vermittelbar", so die Stadtverwaltung. Das Ergebnis: Die Straße in Dransdorf behält ihren Namen, die Allee kommt sozusagen als Bonus hinzu.

Da es sich am Weiher um einen Privatweg handelt, dem zudem kein Gebäude zugeordnet ist, ist eine Benennung aus ordnungsrechtlichen Gründen grundsätzlich nicht erforderlich. Stadt und Politiker haben mit dem Dringlichkeitsantrag nun den Weg frei gemacht, sodass die Uni anlässlich der Feier des 100. Geburtstages von Professor Wolfgang Paul die Allee einweihen konnte. Wolfgang Paul wäre am 10. August 100 Jahre alt geworden. 30 Jahre lang war er Direktor des Physikalischen Instituts.

In seiner Amtszeit wurden unter anderem die Grundlagen der Beschleuniger- und Teilchenphysik in Bonn gelegt - vom Bau des ersten europäischen Elektronensynchrotrons mit starker Fokussierung in den 50er Jahren bis zur Planung der Elektronen-Stretcher-Anlage (ELSA), die sich unter der Nußallee befindet und mit der bis heute geforscht wird. Weltberühmt wurde Wolfgang Paul für die Entwicklung der sogenannten Ionen- beziehungsweise Paul-Falle, "die ihm 1989 zusammen mit Hans Georg Dehmelt und Norman Foster Ramsey den Nobelpreis für Physik einbrachte", teilt die Uni mit.

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