Kommentar Nichts als Nebelkerzen

Viele Nebelkerzen warf der Projektsteuerer. Ausgerechnet beim nächsten Prestigeprojekt der Stadt Bonn, der Sanierung und dem Ausbau der Beethovenhalle, gab es in der Sitzung des Projektbeirats am Mittwoch so gut wie nichts Neues.

Im Gegenteil. Es gab eher mehr Verwirrung denn Aufklärung. Kosten erschienen als "Brutto", Planungskosten wurden nur pauschal mit 28 bis 30 Prozent beziffert, die eingeforderte klare Modulaufteilung der einzelnen Aufgaben so miteinander verknüpft, dass Übersichtlichkeit und Transparenz überdeckt wurden.

Und dann spielten Verwaltung und der externe Planer von Drees & Sommer auch noch die Zeitkarte aus. Der Rat soll den Planern im Dezember praktisch freie Hand geben, sonst sei nicht gewährleistet, dass die Bauarbeiten bis zum Start des Beethoven-Jubiläums Ende 2019 abgeschlossen sind.

Stadtdirektor Wolfgang Fuchs hatte angekündigt, bis zur Sitzung nach den Sommerferien eine Vorlage zu präsentieren. Jetzt soll es die Kosten für die einzelnen Module erst zur Ratssitzung im Dezember geben. Und dass die Politik gefordert hatte, die Ausgaben auch innerhalb der Module transparent aufzuführen, wurde schlicht ignoriert.

Die Stadt und die BonnCC, die die Beethovenhalle betreibt, waren nicht einmal in der Lage, eine grobe Einschätzung zu geben, welche Folgen die Umbauten der Beethovenhalle sowie des Forums Süd für die weitere Bespielbarkeit haben werden - was nicht unerheblich für die zu erwartenden Einnahmen ist.

Nur dann kann die Politik einschätzen, welche Arbeiten sich lohnen. Diese Vorstellung von Verwaltung und Projektleitung war eine Zumutung. Es ist kaum zu erwarten, dass die vielen Lücken bis Dezember noch geschlossen werden.

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