Kommentar Nicht anders zu erwarten

Eine Sensation ist der von der Landesregierung vorgelegte Projektplan für Straßenneu- beziehungsweise -ausbauten nicht. Die Wunschliste ist, wie üblich, so dermaßen lang, damit wenigstens ein Teil beim Bund durchkommt.

Denn dieser wird alle Projekte bewerten - Kosten und Nutzen gegenüberstellen. Der Ausbau des Autobahnstücks, das man in Bonn als Tausendfüßler kennt, gehört sicherlich zu jenen, die gute Chancen haben.

Denn erstens zählt es mit rund 100.000 Fahrzeugen pro Tag zu den meistbefahrenen innerstädtischen Autobahnen, und zweitens gilt sie als sanierungsbedürftig. Wer von einer Tunnellösung träumt, der sollte schnell aufwachen: Der Bund hat kein Geld zu verschenken. Es wird sicher nur das bezahlt, was die Fachleute als machbar planen.

Dass Minister Groschek die sogenannte Südtangente, die Autobahnklammer zwischen A 565 und A 3, gar nicht erst auf die Liste nimmt, war nicht anders zu erwarten. Einigkeit gibt es bei diesem seit Jahrzehnten umstrittenen Verkehrsprojekt in der Region nicht.

Weder der Kreistag noch der Bonner Stadtrat haben einstimmige Beschlüsse dazu zustande gebracht. Selbst in Zeiten, als die Südtangente noch im Bundesverkehrswegeplan aufgelistet war, gab es keine realistische Chance. Neben dem politischen spricht wohl auch ein anderer Grund aus Landessicht dagegen: Sie ist mit einer halben Milliarde Euro viel zu teuer.

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