Parkraum Neues Park-Konzept für die Altstadt geplant

NORDSTADT · Wer in der Altstadt einen Parkplatz sucht, dreht so manche Ehrenrunde. Das kommt schon tagsüber vor, aber mehr noch abends, wenn alle nach Hause kommen. Dabei mag es ja links und rechts eine freie Stelle geben. Wer aber in dem Schilderwald nicht genau hinsieht, stellt seinen Wagen ordnungswidrig ab und riskiert eine Knolle.

 Wer in der Altstadt eine Parklücke findet, darf sie vielleicht längst noch nicht benutzen. Alle paar Meter stellen Verkehrsschilder neue Regeln auf und machen es vor allem für Auswärtige kompliziert.

Wer in der Altstadt eine Parklücke findet, darf sie vielleicht längst noch nicht benutzen. Alle paar Meter stellen Verkehrsschilder neue Regeln auf und machen es vor allem für Auswärtige kompliziert.

Foto: Richard Bongartz

Für ein paar Meter benötigt man an der Dorotheenstraße etwas einen Anwohnerparkausweis D, davor gilt absolutes Halteverbot. Dann wäre da noch eine Ladezone mit zeitlich begrenztem Parkverbot und ein Behindertenparkplatz. Wieder an anderer Stelle darf man zwar sein Auto abstellen, aber nur für zwei Stunden, was der Fahrer mit der Parkscheibe anzuzeigen hat. Diesem Wirrwarr an Regelungen will Bezirksbürgermeister Helmut Kollig (SPD) nun eine Ende bereiten und stellt einen Antrag für die Novembersitzung der Bezirksvertretung Bonn. Er wünscht sich eine neue Parkraumbewirtschaftung für die Altstadt. Die Bonner Verkehrsplaner haben dafür schon einmal eine Bestandsaufnahme gemacht.

"Das Problem ist, dass ich einen wahnsinnigen Suchverkehr habe", sagt Kollig. Dabei handele es sich um Leute, die sich in den Straßen nicht auskennen und eine Stelle suchen, wo ihr Wagen erlaubterweise abgestellt werden darf. Je näher man sich am Stadthaus und damit an der City befinde, desto schwieriger sei das.

Mit dem neuen Konzept, dass laut Kollig und Stadt ähnlich in Essen und Köln angewendet wird, soll niemand ausgegrenzt werden. Der Parkraum soll kein Patchwork mehr sein, sondern allen zur Verfügung stehen, so Kollig. Konkret geht es um das Viertel zwischen Kaiser-Karl-Ring, Bornheimer Straße, Oxford- und Kölnstraße. Das ist gewünscht:

  • Wer einen Bewohnerparkausweis hat, darf in der gesamten Altstadt parken und nicht mehr nur - wie jetzt - in Teilen davon.
  • Wer keinen Bewohnerparkausweis hat, darf auch überall parken, muss dann aber dafür zahlen. Die Preise stehen noch nicht fest, es wird aber wohl ringförmig teurer, je näher man zur Innenstadt fährt.
  • Ausnahmen wird es auch geben, etwa durch Wirtschaftsflächen für Außengastronomie, Ladezonen, Behindertenparkplätze Fahrradstellplätze, Elektromobilität und Car-Sharing.

Unterm Strich soll sich an der Zahl der Parkplätze nichts ändern, sagt Kollig (siehe Kasten). Er ist zuversichtlich, dass die Bewirtschaftung schon im kommenden Jahr umgesetzt werden kann - allerdings nach und nach, weil nicht alle Parkautomaten auf einmal angeschafft werden können. Nach der Beratung in der Bezirksvertretung Bonn wird sich später wohl auch noch der Hauptausschuss mit dem Konzept beschäftigen. Es wird dann auch den Bürgern vorgestellt.

Ansonsten dreht sich in der Altstadt natürlich nicht alles nur ums Auto: Es gibt allein 655 Fahrradabstellplätze an sage und schreibe 84 Stellen in den Straßen. Wer genau hinschaut, wird die Ständer überall entdecken - meist gut genutzt.

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