Zu Ehren des Gründers Neues Denkmal im Botanischen Garten in Poppelsdorf

Bonn · Zum 200-jährigen Bestehen erinnern die Botanischen Gärten an den Gründer der Bonner Botanik. Christian Gottfried Daniel Nees von Esenbeck thront nun über Sommerastern im Magnolienhain. Dem Universalgelehrten ist seit Freitag ein Denkmal im Botanischen Garten am Poppelsdorfer Schloss gewidmet.

 Der Künstler Bernd Göbel (links) und der Physiker Professor Gunnar Berg enthüllen die Büste von Christian Gottfried Daniel Nees von Esenbeck.

Der Künstler Bernd Göbel (links) und der Physiker Professor Gunnar Berg enthüllen die Büste von Christian Gottfried Daniel Nees von Esenbeck.

Foto: Westhoff

Aus Anlass ihres 200-jährigen Bestehens hatten die Botanischen Gärten zum internationalen Festsymposium eingeladen. Zeitgleich mit der Gründung der Rheinischen Universität im Jahre 1818 wurde nämlich der Park rings um das Schloss zu einem wissenschaftlich geführten Botanischen Garten ausgebaut.

Der Vormittag stand im Zeichen der Geschichte: In Grußworten und einem Festvortrag würdigte neben dem Direktor der Botanischen Gärten, Maximilian Weigend, und dem Rektor der Universität Bonn, Michael Hoch, auch Leopolinda-Präsident Jörg Hacker das Wirken von Nees von Esenbeck.

Höhepunkt war die feierliche Einweihung der Büste im Schlossgarten. Das Werk von Bildhauer Bernd Göbel ist eine Spende der Leopoldina. „Ich wollte Nees von Esenbeck als wissbegierigen Menschen darstellen, der immer nach vorne schaut“, erklärte Göbel. Nach dem gebührenden Applaus führten Weigend und seine Mitarbeiter die Gäste durch den Garten.

Viele neue Projekte in Planung

Der Technische Leiter Markus Radscheit brachte den Besuchern einige der Pflanzen auf dem Gelände näher. „Die spannendsten Geschichten verbergen sich hinter den unscheinbarsten Pflanzen“, sagte er. Illustrierend erklärte der Experte, wie sich die „Ibicella lutea“ verbreitet: Tritt ein Huftier auf ihre Kapselfrucht, die mit scharfen Haken versehen ist, so verendet es meist an der Verletzung. Sein verwesender Kadaver bietet dann Nährstoffe für die neu entstehende Pflanze. Darüber hinaus bot die Führung Hintergründe zu jenen Gewächsen, die Nees von Esenbeck ihren Namen verdanken wie etwa der Sassarasbaum.

Auch einen Einblick in die kommenden Projekte der Gärten erhielten die Gäste – wie etwa die Erneuerung des Rhododendron-Rondells. An der Titanenwurz führt natürlich kein Weg vorbei. „Eine Zeit lang war man ihr ein wenig überdrüssig. Aber nun kommen neue Generationen. Das ist auch das Schöne an den Botanischen Gärten: Sie schaffen es, junge Menschen von Facebook, Instagram und Co. wegzuholen – mit ihrer Vielfalt und den Geschichten, die sie hier auf zwölf Hektar bereithalten.“

Am Nachmittag folgte das Symposium, bei dem internationale Fachleute die heutige Bedeutung von Botanischen Gärten in der Wissenschaft beleuchteten. Um 18 Uhr weihte die Festgemeinschaft schließlich das neue „Monsunhaus“ ein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Botanischen Gärten haben dieses Gewächshaus in den vergangenen Monaten von einem nichtöffentlichen Sammlungshaus in ein begehbares Schaugewächshaus umgewandelt.

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