Sanierung im Februar 2020 abgeschlossen Neues Dach für die Beethovenhalle in Bonn

Bonn · Die Stadt bereitet die Installation der Kupferabdeckung vor. Die grüne Färbung, wie sie die Bonner gewohnt waren, nimmt das neue Dach erst nach Jahren natürlicher Oxidation wieder an. Der Verein ruft weiter zu Spenden auf.

Die Sanierung der Beethovenhalle schreitet voran. Die Kuppel des großen Saals, vor kurzem noch verhüllt wie einst der Reichstag durch den Künstler Christo, ist jetzt wieder zu sehen. Die Schutzplanen sind nach Angaben der Stadt entfernt worden, weil jetzt Abdichtarbeiten oberhalb der bereits eingebauten Wärmedämmung anstehen. Dabei wird auch die Befestigungskonstruktion für die spätere Kupfereindeckung installiert. Das Kupferdach kommt allerdings erst dann wieder auf die Halle, wenn es keine Staubbelastung durch Erd- und Rohbauarbeiten mehr gibt. Die grüne Färbung, wie sie die Bonner gewohnt waren, nimmt das neue Dach dann erst nach Jahren natürlicher Oxidation wieder an.

„Aktuell finden Rohbauarbeiten in verschiedenen Bereichen der Halle statt“, berichtet Isabel Klotz aus dem Presseamt. Das betrifft unter anderem die Untergeschosse, das Treppenhaus und den teilweise unterirdischen Neubau neben der Halle. Für die Tieferlegung des Studios, das dem Beethoven Orchester als Probesaal dienen soll, werden Gründungsarbeiten durchgeführt. Die alte Restaurantküche wird abgebrochen. Im Großen Saal sanieren die Arbeiter Lüftungskanäle. Teile der Saalverkleidung werden restauriert.

Die Stadtverwaltung ging zuletzt davon aus, dass die Sanierung der denkmalgeschützten Halle erst im Februar 2020 abgeschlossen sein wird - wegen der mehr als einjährigen Verspätung müssen die Veranstaltungen des Beethoven-Jubiläumsjahres in die Oper und andere Gebäude verlegt werden. Die prognostizierten Sanierungskosten waren mit Stand Juni von ursprünglich 61,5 auf 87 Millionen Euro angestiegen. Neuere Zahlen wird die Stadt wohl in der nächsten Sitzung des zuständigen Projektbeirats am 5. September vorlegen.

ProBeethovenhalle hat rund 130.000 Euro eingesammelt

Spenden sind da mehr als willkommen. Der Verein ProBeethovenhalle hat nach eigenen Angaben bisher rund 130.000 Euro eingesammelt. 10.000 Euro flossen demnach bisher in die Dachsanierung, 25.000 in die Erneuerung der Tuffsteinfassade und 10.000 in die Wiederherstellung des blauen Glasmosaiks am Restaurantzugang. „Noch in diesem Jahr werden wir weitere 40.000 Euro für den Foyergarten überweisen“, kündigt Renate Hendricks an. Die ehemalige Landtagsabgeordnete ist Vize-Vorsitzende des Vereins, der rund 80 Mitglieder hat und bei der Spendenaktion eng mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zusammenarbeitet. Die Stiftung selbst stellt seit 2015 bis zum Ende der Sanierung jährlich 100.000 Euro für die Beethovenhalle bereit.

ProBeethovenhalle liegen vor allem der Foyergarten und die Restaurierung der Klaisorgel aus dem Jahr 1959 am Herzen. „Dafür werden wir 2019 den Hauptteil unserer Spenden zweckgebunden an die Stadt weitergeben“, sagt Hendricks. Weitere Spenden, vor allem für die große Orgel (5344 Pfeifen, 68 Register), seien dringend notwendig.

Um für zusätzliche Aufmerksamkeit zu sorgen, hat der Verein eine eigene kleine Broschüre produzieren lassen. Unter dem Titel „Zu neuem Glanz“ stellt sie die Beethovenhalle und das städtische Sanierungsprojekt vor. Sie enthält Originalfotos aus den ersten Jahren der von Siegfried Wolske entworfenen Halle und zeigt auf Vergleichsbildern, wie der ursprüngliche Eindruck etwa im Saal und im Foyer durch nachträgliche Einbauten und Veränderung verfälscht worden sei. Die Vertreterin von Wolskes Urheberrechten, Constanze Falke, hat an der Broschüre mitgewirkt. Gegen eine Schutzgebühr von fünf Euro können Interessierte das 40-seitige Heft beim Verein bestellen.

Informationen, auch zur Spendenaktion, nach einer Mail an kontakt@probeethovenhalle.de oder auf www.probeethovenhalle.de

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