Archäologie in der NS-Zeit Neuer LVR-Band beleuchtet die Jahre 1920 bis 1945

BONN · Die Archäologie und Bodendenkmalpflege erfuhr im "Dritten Reich" eine enorme Aufwertung. Denn schließlich lieferte sie bereitwillig eine pseudowissenschaftliche Legitimation für die großdeutschen Expansionspläne. Allerdings behielten die seinerzeit geschaffenen Universitäts-Lehrstühle, die ausgebauten Denkmalpflegeämter und die Museen über das Ende des Zweiten Weltkriegs hinaus ihre Bedeutung. Auch das wissenschaftliche Personal wurde nicht ausgetauscht.

 Archäologie lieferte im Dritten Reich pseudowissenschaftliche Begründungen für deutsche Expansionspläne.

Archäologie lieferte im Dritten Reich pseudowissenschaftliche Begründungen für deutsche Expansionspläne.

Foto: Privat

"Der LVR stellt sich seiner Geschichte", erklärte Milena Karabaic, LVR-Dezernentin für Kultur und Umwelt, die während der Jahrestagung des Amtes für Bodendenkmalpflege das Buch "Archäologie und Bodendenkmalpflege in der Rheinprovinz 1920-1945" vorstellte.

In 26 Beiträgen gehen die Autoren Jürgen Kunow (Leiter des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege), Thomas Otten (Referatsleiter Denkmalschutz im Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr in NRW) und Jan Bemmann (Dozent für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie an der Bonner Uni) ausführlich auf den Einfluss staatlicher beziehungsweise nationalsozialistischer Institutionen ein. "Die Archäologie hat sich angedient", stellte Jürgen Kunow weiter fest.

Archäologie und Bodendenkmalpflege in der Rheinprovinz 1920-1945, Kunow, Otten, Bemmann, 448 Seiten, etwa 200 Abbildungen, 58 Euro.

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