Unstimmigkeiten bereinigt Neuer Kommandant auf dem Einsatzgruppenversorger "Bonn"

Bonn · Der neue Kommandant des Einsatzgruppenversorgers "Bonn", Fregattenkapitän Markus Gansow berichtet über Situation seines Schiffes. Von den Unstimmigkeiten war keine Rede mehr.

 Als Symbol ihrer Verbundenheit reichen sich Fregattenkapitän Markus Gansow (Mitte) für das Schiff, Annett Reimers für den Freundeskreis und Markus Goell für die Stadt Bonn, die Hände.

Als Symbol ihrer Verbundenheit reichen sich Fregattenkapitän Markus Gansow (Mitte) für das Schiff, Annett Reimers für den Freundeskreis und Markus Goell für die Stadt Bonn, die Hände.

Foto: Stefan Hermes

„Der Kommandowechsel war für Jobst Berg ein trauriger und für mich ein außerordentlich schöner Tag“, sagte der neue Kommandant des Einsatzgruppenversorgers (EGV) Bonn, Fregattenkapitän Markus Gansow (42), den etwa 30 Mitgliedern vom Bonner Freundeskreis des Schiffes. Sie versammelten sich am Mittwochabend im Alten Rathaus zu einem Rückblick des Kommandanten auf die Aktivitäten der „Bonn“ im vergangenen Jahr und einem Ausblick auf die Planungen für 2018.

Von den Unstimmigkeiten zwischen der vorhergehenden Schiffsführung und dem früheren Vorsitzenden des Bonner Freundeskreises, die im Frühjahr vergangenen Jahres zu einer vorübergehenden Einstellung der Zusammenarbeit führten, war keine Rede mehr. Annett Reimers, inzwischen neu gewählte Vorsitzende des Freundschaftsvereins, gelang eine glückliche Wiederaufnahme der Beziehungen zwischen der „Bonn“ und dem etwa 70 Mitglieder zählenden Freundeskreis des Schiffes nicht zuletzt auch dank des Wechsels auf der Kommandobrücke der „Bonn“ im Juli 2017. Gansow betonte, es sei eine Freude für ihn gewesen, ein so gutes Schiff mit einer ebensolchen Besatzung von seinem Vorgänger zu übernehmen.

Besatzung will sich für soziale Projekte in Bonn engagieren

Der neue Kapitän unterstrich die Bedeutung, die er der Beziehung zur namensgebenden Stadt seines Schiffes beimesse. „Schließlich tragen wir den Namen der Stadt in die Welt hinaus“, sagte er und verband damit auch den ausdrücklichen Wunsch der 170-köpfigen Besatzung, sich für soziale Projekte in Bonn zu engagieren. Zunächst wolle man eine Beziehung zu der Carl-Schurz-Schule in Tannenbusch herstellen, die der Kapitän bereits am Nachmittag besucht hatte. „Was wir genau füreinander tun können, werden wir noch herausfinden“, so Gansow, der sich auch einen Einsatz seiner handwerklich gut ausgebildeten Mannschaft vor Ort vorstellen kann.

Der Kommandant, der sich kurz als ein „Junge aus dem Ruhrgebiet“ vorstellte, der auf dem Essener Baldeneysee das Segeln gelernt hatte, berichtete äußerst eloquent und unterhaltsam über die Zeit in der Hamburger Werft, in der sich sein Schiff seit der Übernahme im Sommer befindet. Selbst dem vorübergehenden Wohnen in Containern am Hafen konnte er Positives abgewinnen. Es sei „etwas kernig“, aber dafür habe man einen exklusiven Blick auf die Elbphilharmonie, die Landungsbrücken und den Michel.

Das erst fünf Jahre alte Schiff wird noch bis März des Jahres zur Großen Inspektion in Hamburg liegen, in der unter anderem – bei insgesamt 800 Teilprojekten – die Maschinen überholt, Elektronik erneuert und der Unterwasserteil des Schiffs gestrichen wird. Von Anfang April bis Ende Oktober wird die „Bonn“ zu einem Einsatzausbildungsprogramm in die Nordsee auslaufen, wobei sich Besatzung und Schiff miteinander vertraut machen. Daran werden sich diverse Überprüfungen anschließen, bevor die „Bonn“ im Dezember zu ihrem Einsatzort im Bereich der griechischen und türkischen Küstengewässer auslaufen wird.

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