Arbeiten im Frühjahr 2016 Neue Viktoriabrücke rückt näher

BONN · Auch wenn die Bauarbeiten für die neue Stadtbahnhaltestelle vor dem Stadthaus voraussichtlich Ende des Monats beendet werden, müssen sich die Autofahrer weiterhin auf Behinderungen in der City einstellen: Nur wenige Meter weiter nördlich richtet das Tiefbauamt die nächste Großbaustelle ein.

Bereits Anfang des Jahres sollen dort - deutlich früher als geplant - die Arbeiten für den neuen Kreisel am Alten Friedhof starten, zu dem später eine Rampe von der Viktoriabrücke führen wird.

Die Brücke selbst muss, wie berichtet, komplett erneuert werden. Gesamtkosten: 26,4 Millionen Euro. 60 Prozent davon trägt das Land. Die Bauzeit soll ungefähr dreieinhalb Jahre betragen.

Tiefbauamtsleiter Peter Esch geht aber davon aus, dass die Baustelle am Kreisverkehr nicht so gravierende Auswirkungen auf den Verkehrsfluss in der Innenstadt haben wird wie die Baustelle für die Stadtbahnhaltestelle: Für sie muss tagsüber bis zum frühen Nachmittag meistens jeweils eine Spur in jede Richtung gesperrt werden.

"Von diesen Arbeiten ist quasi nur der Verkehr stadtauswärts betroffen", sagte er im Gespräch mit dem GA. Außerdem gebe es an der Stelle mehr Platz für die Baustelleneinrichtung als unmittelbar vor dem Stadthaus.

Der Neubau des Kreisels

Ursprünglich war der Neubau des Kreisels am Alten Friedhof losgelöst von der Planung für den Neubau der Viktoriabrücke samt Rampe. "Den hätten wir irgendwann beginnen können, das wäre völlig egal gewesen", erläuterte Esch. Doch mit der Vergabe des Nordfelds schräg gegenüber dem Hauptbahnhof solle der Kreisel nun vorgezogen werden, damit der Baustellenverkehr zum Nordfeld darüber abgewickelt werden könne und nicht umständlich über den ganzen Cityring fahren müsse, sagte Esch.

Eine Genehmigung der vorgezogenen Bauarbeiten für den Kreisel habe die Bezirksregierung Köln jetzt in Aussicht gestellt. Ob später dann auch der Individualverkehr über diesen Kreisel am Bahnhof entlang in Richtung Süden geführt werden könne, sei derzeit noch offen, sagte Esch. Die Kosten für den Kreisel liegen bei 1,72 Millionen Euro.

Abriss und Neubau der Viktoriabrücke

Etwa ab März oder April soll mit den Arbeiten für den Abriss und Neubau der Viktoriabrücke samt neuer Rampe nach den Plänen des Berliner Büros Kolb-Ripke begonnen werden. Wie berichtet, ist die Brücke so marode, dass Lastwagen über 16 Tonnen sie nicht mehr befahren dürfen.

Durch diese Sperrung soll verhindert werden, dass die Schäden weiter zunehmen. Erneuert werden müssen die Stahlbauträger zwischen den sogenannten Vorlandbrücken auf beiden Seiten. Geplant ist zunächst der Abbruch der ersten Teilbrücke über den Gleisen auf der Seite zum Hauptbahnhof.

Die erste mit der Deutschen Bahn vereinbarte Sperrpause des Zugverkehrs ist für Juli 2016 vereinbart. Solche Sperrpausen müssen Esch zufolge in der Regel zwei bis drei Jahre vorher beantragt werden, damit die Bahn ihren Zugverkehr entsprechend umstellen kann. Die erste Sperrpause soll für den obligatorischen Kampfmittelsondierdienst im Gründungsbereich der Viktoriabrücke genutzt werden.

Weitere Sperrungen des Zugverkehrs sind für September 2016 geplant. Sie dienen zum Einbau eines Schutzgerüstes unter der Brücke, dem Aufbruch der Fahrbahn sowie dem Abbruch der Brückenkappen. Der Neubau des ersten Brückenteils ist für Dezember 2016 geplant. Der Verkehr wird entsprechend auf die andere Brückenhälfte verlagert. Über weitere Sperrzeiten für die Jahre 2017 und 2018 werde derzeit mit der DB verhandelt. "Einen detaillierteren Zeitplan können wir aber aktuell noch nicht vorlegen", sagte Esch. Die Planungen würden zurzeit überarbeitet.

Es gibt eine neue Fußgängerunterführung

Im Brückenneubauprojekt enthalten ist der Ausbau der Fußgängerunterführung zwischen Endenicher Straße und Rabinstraße in Höhe des Alten Friedhofs. Die Unterführung soll erweitert, heller und vor allem barrierefrei werden, erklärte Tiefbauamtsleiter Esch.

Durch diese Unterführung soll künftig vor allem der Fahrradverkehr in und aus Richtung Innenstadt geführt werden. Die Federführung hat das Planungsamt übernommen, das dazu noch eine Bürgerbeteiligung durchführen wird. "Für Radfahrer wird auf der Rampe kein Platz sein, andernfalls müsste sie deutlich breiter ausgebaut werden", sagte Esch. Zudem sei die Rampe aufgrund der geplanten sechsprozentigen Neigung auch kaum für den Radverkehr geeignet.

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