Bauprojekt an der Nassestraße Neue Bonner Mensa soll 40 Millionen Euro kosten

Bonn · Berliner Architekten planen das neue Gebäude am Nassestraßen-Carré. Die Eröffnung der Mensa ist für 2023 geplant.

Jürgen Huber ist optimistisch. „Es werden wahrscheinlich einige Stolpersteine im Weg liegen, aber ich hoffe, dass wir Ende 2023 unseren Neubau eröffnen können“, zeigt sich der Geschäftsführer des Studierendenwerkes zuversichtlich. Denn bisher steht mit dem Architekturbüro „BE Berlin GmbH Baumschlager Eberle“ lediglich der Gewinner des Generalplanerwettbewerbs fest. „Das Projekt überzeugte durch die gelungene, unaufgeregte Integrierung des umfangreichen Bauvolumens in die bestehende Bebauung der Bonner Südstadt“, lobte die Jury den Entwurf. Besonders beachtenswert sei zudem der einladende Zugang zur neuen Hauptmensa an der Lennéstraße“, erklärte Wettbewerbsmanager Simon Hubacher nun bei der Vorstellung der Pläne im Foyer des Stadthauses.

Der Neubau soll den bisher genutzten und verschachtelten Gebäudekomplex nahe dem Hofgarten ersetzen, da eine Kernsanierung nach Überzeugung der Eigentümer wirtschaftlich unvertretbar ist. Auch eine durchgängige Barrierefreiheit würde sich trotz umfangreicher Modernisierungen kaum realisieren lassen. Daher wird das Studierendenwerk Bonn sowohl einen Ersatzneubau für die zentrale Mensa sowie ein Studierendenservicezentrum und 115 Studentenzimmer im Carré zwischen Lenné-, Nasse- und Kaiserstraße errichten.

„Das war keine einfache Aufgabe“, beschrieb der Wettbewerbssieger Gerd Jäger die Voraussetzungen für dieses Projekt. „Denn es gibt hier nicht ein Grundstück, das bebaut werden soll, sondern es gibt verschiedene Flurstücke im innerstädtischen Raum.“ Zudem waren strenge Vorgaben des Denkmalschutzes zu beachten. „Wichtig war uns allerdings von Anfang an, dass die Nachbarn in die Planung einbezogen waren“, so Jürgen Huber. Daher waren zwei Anwohner in den Jurysitzungen stets dabei. „Durch den Verzicht auf eine Bebauung des südlichen Hofbereichs entspricht das Projekt einem Kernziel der Nachbarschaft“, betonte Wettbewerbsmanager Hubacher.

Die Grundsatzplanungen sehen vor, dass im Bereich der Kaiserstraße ein neuer Verwaltungskomplex mit sechs Stockwerken entsteht. Der Neubau an der Lennéstraße wird niedriger und soll sich an der Höhe der Häuser in der Nachbarschaft orientieren. Die beiden Baudenkmäler Nassestraße 7 und 9 bleiben in ihrem Bestand erhalten und werden um einen Neubau ergänzt. Allerdings hat das Preisgericht bereits signalisiert, dass der Entwurf noch überarbeitet werden muss. Das bezieht sich vor allem auf die Höhe und Ausgestaltung der Obergeschosse.

Wie hoch die Gesamtinvestition für das ehrgeizige Bauprojekt sein wird, das lässt sich noch nicht beziffern. „Derzeit gehen wir davon aus, dass die reinen Baukosten bei etwa 40 Millionen Euro liegen. Dazu kommen jedoch noch Nebenkosten“, sagte Jürgen Huber bei der Vorstellung des Siegerentwurfs.

So schnell wie möglich soll jetzt die Bürgerbeteiligung starten, damit das Baugenehmigungsverfahren anlaufen kann. „Wir werden im September den Generalplanervertrag unterzeichnen und hoffen, im Sommer 2020 den Bauantrag zu stellen“, so Huber.

Sollte Anfang 2021 die Baugenehmigung vorliegen, dann würde einer Eröffnung 2023 nichts im Wege stehen. „Mit unserem Neubau unterstützen wir die Weiterentwicklung des Hochschulstandorts Bonn/Rhein-Sieg. Hier entsteht das Herz der Infrastruktur des Studierendenwerks Bonn“, so der Geschäftsführer.

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