Alexander-Koenig-Gesellschaft Neubau der Laborräume geplant

BONN · Vorne spielten die neun Musiker des Bonner Saxophon-Ensembles eine fetzige Interpretation von "Freude, schöner Gotterfunken", die Elefanten, Zebras und Giraffen im Hintergrund interessierte das reichlich wenig: In der "Savanne" des Zoologischen Forschungsmuseums Alexander Koenig erhielten die Landtagsabgeordnete Renate Hendricks, Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und Staatssekretär a. D. Helmut Stahl Ehrenmedaillen der Alexander-Koenig-Gesellschaft.

 Koenig-Medaille: Johann Wolfgang Wägele (r.) und Uwe Schäkel (v.l.) zeichnen Renate Hendricks, Jürgen Nimptsch und Helmut Stahl aus.

Koenig-Medaille: Johann Wolfgang Wägele (r.) und Uwe Schäkel (v.l.) zeichnen Renate Hendricks, Jürgen Nimptsch und Helmut Stahl aus.

Foto: Barbara Frommann

Damit wurden das Engagement der Politiker und ihr Einsatz für das Haus gewürdigt. Eine Aufgabe des Zentrums für Molekulare Biodiversität (ZMB) des Zoologischen Forschungsmuseums ist, neue Techniken zu entwickeln, um Tiere und bisher unbekannte Organismen schneller zu identifizieren.

Was 2004 aus einer Vision heraus geboren wurde, hat sich mittlerweile zu einem renommierten Forschungszentrum entwickelt. Möglich wurde das allerdings erst, weil sich alle drei Politiker in Bonn und in Düsseldorf dafür eingesetzt haben. "Damit können wir künftig effizient Veränderungen in Lebensräumen nachweisen, aber auch Schädlinge und völlig unbekannte Organismen identifizieren", stellte Museumsdirektor Johann Wolfgang Wägele bei der Verleihung die Forschungsarbeit vor.

Die Arbeitsbedingungen sind allerdings nicht optimal: Die Laborräume des ZMB sind viel zu klein und nur notdürftig untergebracht. Deshalb ist ein Neubau geplant, der sowohl den Anforderungen an eine effektive Forschungsarbeit entspricht, als auch über moderne Informationstechnik verfügt. Wenn alles nach Plan läuft, dann werden noch im Laufe des Jahres die Verträge unterzeichnet und das entsprechende Vergabeverfahren eingeleitet.

"Die Wissenschaft muss sich stärker um die Dinge kümmern, die für das Wohl der Menschen, und dazu gehört eben auch eine lebenswerte und funktionierende Natur, wesentlich sind. Bonn soll dabei eine wichtige Rolle spielen", sagte Wägele. Schon heute sei Bonn durch die Ansiedlung vieler internationaler Umweltorganisationen die "Hauptstadt der Nachhaltigkeit".

Zusammen mit Wägele überreichte Uwe Schäkel von der Alexander-Koenig-Gesellschaft Medaillen und Urkunden. Die drei Preisträger bedankten sich auf ganz persönliche Weise. Während Renate Hendricks erzählte, dass sie mit ihren Enkeln nicht am Museum Koenig vorbei gehen könne, ohne hineingezogen zu werden, erklärte der Oberbürgermeister, "dass der kleine Jürgen" bei seinem ersten Besuch im Koenig-Museum vor gut einem halben Jahrhundert nicht gedacht hätte, dort einmal geehrt zu werden.

Und Helmut Stahl gab unumwunden zu: "Ich habe einen Vogel." Er outete sich als Hobbyornithologe, der regelmäßig die einzigartige Vogelsammlung des Hauses inspiziert.

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