Beliebtes Ausflugsziel Naturpark Rheinland feiert auf der Waldau Geburtstag

Ippendorf · Der Kottenforst ist die Keimzelle des 60 Jahre alten Naturparks Rheinland. Neben einer Feier für geladene Gäste soll es am 22. September in Zusammenarbeit mit der Stadt Bonn auch ein Familienfest mit verschiedenen Umweltbildungsangeboten geben.

Das Haus der Natur ist nach vielen Monaten Bauzeit fertig. Auf der Waldau können sich die Besucher erholen und gleichzeitig etwas über die Natur lernen.

Das Haus der Natur ist nach vielen Monaten Bauzeit fertig. Auf der Waldau können sich die Besucher erholen und gleichzeitig etwas über die Natur lernen.

Foto: Benjamin Westhoff

Der Kottenforst ist für so manchen Bonner Quelle der Erholung und Entspannung. Täglich sind Spaziergänger und Fahrradfahrer auf dem weit verzweigten Wegenetz unterwegs und erfreuen sich an der Natur. Das Alleensystem stammt aus der Zeit des Kölner Kurfürsten Clemens August, der damals im Kottenforst regelmäßig auf die Jagd ging. Eine Urkunde aus dem Jahr 973 belegt, dass der Wald den Franken als „Königsforst“ diente.

Der Kottenforst war 1959 die Keimzelle des Naturparks Kottenforst, der nach einer Erweiterung 1967 in Naturpark Kottenforst-Ville umbenannt wurde und seit 2005 Naturpark Rheinland heißt. In diesem Jahr feiert der Naturpark Rheinland am 22. September sein 60-jähriges Bestehen in der Keimzelle des heutigen Naturparkes, nämlich in der Bonner Waldau. „Der Naturpark Kottenforst wurde als zweiter nordrhein-westfälischer Naturpark 1959 in Bonn gegründet. Der erste Naturpark war das Siebengebirge“, sagt Harald Sauer, Geschäftsführer des Naturparks Rheinland. Damals, als Bonn Bundeshauptstadt wurde, sei es wichtig gewesen, dass die vielen Regierungsbeschäftigten genügend Möglichkeiten hatten, sich in ihrer Freizeit in einem Naturpark zu erholen. „Der Kottenforst spielte deshalb schon damals eine sehr große Rolle“, so Sauer.

Im Zentrum des Kottenforstes steht dabei die Waldau, für die der Naturpark-Geschäftsführer nur lobende Worte finden kann. „Die Waldau ist ein toller Startort, um direkt in den Wald zu gelangen“, so Sauer. Das liege nicht nur an der sehr guten Infrastruktur vor Ort, wie er betont, sondern vor allem an dem Angebot. „Sie haben dort nicht nur Parkmöglichkeiten und Haltestellen des ÖPNV, sondern auch viele Möglichkeiten, um den Kindern das Thema Wald gleich näherzubringen“, erklärt Sauer. Immer wieder stoße er auf Kinder, die noch nicht in einem Wald gewesen wären und die Vielfalt an Pflanzen und Tieren dort noch nicht erlebt hätten. Es gebe daher noch einen großen Nachholbedarf.

Wildgehege in der Waldau

Daher sei es auch ein Glücksfall, dass es auf der Waldau in unmittelbarer Nähe das Wildgehege gebe. So könnten Kinder nicht nur die Pflanzenwelt erleben, sondern auch die Tierwelt. „Uns geht es darum, so vielen Kindern wie nur möglich den Zugang zur Natur zu ermöglichen“, sagt Sauer. Das Haus der Natur dient dabei als Plattform der Umweltbildung. Dort werden unter anderem spezielle Workshops für Kindergärten und Schulen angeboten. In der Dauerausstellung zum Thema „Großstadtwald“ können sich die Besucher unter anderem über die kulturhistorische Nutzung des Kottenforstes, die heimische Artenvielfalt und den Wald im Klimawandel informieren. Zudem werden Wechselausstellungen gezeigt. „Wir beschäftigen uns auf der Waldau vor allem mit dem Thema Luft. In unseren drei anderen Naturparkzentren geht es um die drei anderen Elemente Feuer, Wasser und Erde“, erklärt Sauer. Weitere Naturparks gibt es in Erftstadt-Gymnich, Rheinbach und in Erftstadt-Friesheim.

Das Haus der Natur auf der Waldau befindet sich in der Trägerschaft der Stadt Bonn. „In der Zukunft wollen wir die Zusammenarbeit mit der Stadt noch weiter intensivieren“, kündigt Sauer an. Das schon jetzt sehr vielfältige Programm soll noch weiter ausgebaut werden. Mithilfe zahlreicher Kooperationspartner können in dem Haus der Natur Workshops, Seminare und Führungen zur Umweltbildung angeboten werden.

Neben einer Feier für geladene Gäste soll es am 22. September in Zusammenarbeit mit der Stadt Bonn auch ein Familienfest mit verschiedenen Umweltbildungsangeboten geben.

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