Grüne Spielstadt Natur und Kultur auf dem Meßdorfer Feld

DRANSDORF · Die Grüne Spielstadt öffnete am Sonntag wieder ihre Tore, die Beueler Brotfabrik sorgte für das "Kunst ohne Strom"-Programm mit Musik und Lesung.

 Petra Kalkutschke liest den Spielstadt-Besuchern lebhaft aus einem Kinderbuch über den schlecht gelaunten Zauberer und den Hasen vor.

Petra Kalkutschke liest den Spielstadt-Besuchern lebhaft aus einem Kinderbuch über den schlecht gelaunten Zauberer und den Hasen vor.

Foto: Stefan Knopp

. Kinder kletterten auf Steine und Bäume, spielten Fangen und Verstecken zwischen den Weidenruten, die Erwachsenen entspannten sich auf Picknickdecken und genossen die warme Frühlingssonne. Ein Ort in Bonn ermöglicht all das. "Wir haben uns sehr gefreut, dass die Grüne Spielstadt wieder offen ist", sagte Besucherin Hannah Schildberg-Hörisch gestern bei der Saisoneröffnung auf dem ehemaligen Expo-Gelände.

"Das ist schon ein besonderer Ort." Die Familie war letztes Jahr öfters dort - die Kombination aus Natur, Weidenskulpturen und Kultur hatte es ihr angetan. Das fand auch ihre Freundin Marta, die mit den Kindern gekommen war. "Ich mag die Vegetation hier", sagte sie. "Und es ist schön, dass es immer gut organisiert ist."

Dafür ist neben dem Wissenschaftsladen Bonn, der das Gelände betreut, seit einigen Jahren auch die Beueler Brotfabrik zuständig. "Kunst ohne Strom" lautet das Programm. Der Start war laut Jürgen Becker, der dafür zuständig ist, ein wenig holprig. "Nichts ist wie geplant, aber besser", sagte er zu Beginn zuversichtlich. So war eigentlich der Musiker Bassem Hawar aus Bagdad eingeplant, der auf seiner Djoze, einem irakischen Streichinstrument, spielen sollte. Er war kurzfristig zu einem Konzert nach Istanbul eingeladen worden, hatte aber von sich aus für Ersatz gesorgt: Sein Landsmann Rageed William spielte auf der Nay, einer arabischen Flöte.

Er wechselte sich mit Petra Kalkutschke ab, die aus dem Kinderbuch "Kotzmotz der Zauberer" von Brigitte Werner vorlas, wie eben dieser reichlich schlecht gelaunte Zauberer auf einen frechen Hasen traf. Damit fesselte sie die kleinen und großen Besucher der Spielstadt. In der Pause waren vor allem die Kinder fasziniert davon, was Didgeridoo-Spieler Michael Reichelt und Oberton-Sängerin Susanne Koch im Klang-Ei machten: Sie zeigten, dass die Kombination gut funktionierte. Beide hatten sich im letzten Jahr auf dem Gelände getroffen und beschlossen, mal gemeinsam zu musizieren.

Rechtzeitig zur Eröffnung der Grünen Spielstadt war Annette Stachs von einer Erkrankung genesen. Die Kunstpädagogin stellte im Kinderatelier mit dem malbegeisterten Nachwuchs bunte Kunstwerke her: Dafür pinselten die Kinder eine Papierbahn mit Wasserfarben bunt an, die danach in kleine Stücke zerschnitten wurde. Auf dieser konnten die Kinder zeichnerisch tätig werden. Auch einige Kinder der Flüchtlingsunterkunft in der nahen Gerhard-Hauptmann-Straße machten begeistert mit. Sie wurden betreut von der Bonner Gruppe der Studenteninitiative "Weitblick", die laut Julian Katzke auch eine Gartenparzelle an der Spielstadt mit den Kindern pflegt.

Das Wetter gut, das Gelände voll, das Programm trotz einem Ausfall gelungen, die Veranstalter konnten zufrieden sein. Nach diesem Saisonstart hoffen sie, dass es auch so weitergeht.

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