Lob für neue Leiterin Doris Bischler Musikschule verzeichnet enormen Zuwachs

Bonn · Eine bessere Bilanz kann sich Kulturdezernent Martin Schumacher gar nicht wünschen: Die Musikschule hat mehr Schüler, bietet mehr Projekte an und wird von vielen Sponsoren unterstützt.

 Freuen sich über die Entwicklung: Vize-Leiterin Lena Oymanns (v.l.), Martin Schumacher und Doris Bischler.

Freuen sich über die Entwicklung: Vize-Leiterin Lena Oymanns (v.l.), Martin Schumacher und Doris Bischler.

Foto: Horst Müller

"Besser geht es nicht", lobt er die beiden "Neuen" an Bord: Seit einem Jahr leitet Doris Bischler die Musikschule, seit Mitte Oktober hat sie mit Lena Oymanns eine Stellvertreterin an ihrer Seite, die von ihrer Arbeit beim Beethovenfest die Stadt und ihre Strukturen bestens kennt.

"Die größte Herausforderung für die Musikschule war, sich auf die veränderten gesellschaftlichen Bedingungen einzustellen", so der Kulturdezernent. Denn mit Einführung von Ganztagsschulen und G8 hätte sich der Tagesablauf von Kindern und Jugendlichen gravierend verändert. Daran habe man sich anpassen müssen.

Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Schüler von 3780 auf 4500 gestiegen. Hinzu kommen rund 500 Teilnehmer der Workshops und Kurse für Erwachsene. Auf zwei neue Projekte ist der Kulturdezernent ganz besonders stolz: Seit Beginn des neuen Schuljahres bieten neun Grundschulen das Landesprogramm "JeKITS" - Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen" an. Dabei bekommen alle Schüler der zweiten Klasse zusätzlich und kostenlos Musikunterricht.

Derzeit profitieren in Bonn 555 Grundschüler davon. Zudem hat sich die neue Musikschulleiterin dafür eingesetzt, dass zwei Chorprojekte an der Johannes-Rau-Hauptschule und der Ketteler-Grundschule über das Projekt "Kultur macht stark" des Bundesbildungsministeriums umgesetzt werden können.

Zwei weitere Initiativen wurden im Tannenbusch angestoßen: Einmal in der Woche bekommen die Kleinen der Kindertagesstätte "Hexenhaus" kostenlos musikalische Früherziehung, in der Paulusschule steht aktuell "Musikalische Grundausbildung" auf dem Stundenplan. Diese Projekte werden durch Bonner Stiftungen unterstützt. Fortgesetzt wird zudem der kostenlose Unterricht für die behinderten Kinder der Königin-Juliana-Schule.

Auch das Thema Flüchtlinge hat mittlerweile Musikschule und Kulturpolitik erreicht. Durch spezielle Projekte und Programme sollen gezielt Flüchtlinge angesprochen und eingebunden werden. Bereits jetzt werden im Rahmen von "JeKITS" und des Programms "Kultur macht stark" Flüchtlingskinder unterrichtet.

"Mit Musik versteht man sich eben über verschiedene Sprachen hinweg", so Doris Bischler. Doch Kulturdezernent Martin Schumacher geht noch weiter. "Auch die Kulturpolitik muss sich dem Thema anpassen, um den Menschen gerecht zu werden. Wir müssen wissen, wer in seiner Heimat als Musiker, Schauspieler oder Sänger gearbeitet hat, damit wir dazu beitragen, dass diese Flüchtlinge schnell wieder aktiv werden." Mit Hinblick auf das Beethovenjubiläumsjahr 2020 wird bereits jetzt an einem Austauschprogramm mit der Wiener Musikschule gearbeitet. Erste Kontakte sind schon geknüpft.

Ein gemeinsames Konzert der Musikschule Bonn mit dem Blasorchester der Musikschule Tel Aviv/Israel findet am kommenden Samstag, 12. Dezember, ab 18 Uhr in der Friedenskirche, Franz-Bücheler-Straße 10, statt.

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