Geschenk zu Weihnachten Musiker in Bonn bekommt eine Handpan

BONN · Alireza Abduhle fesselt mit dem ungewöhnlichen Instrument seine Zuhörer. Deshalb sammelten Weihnachtsmarkthändler und Privatleute für den iranischen Musiker.

 Alireza Abduhle (l.) nimmt die Handpan von Tomas Folkersen in dessen Weihnachtsmarktstand entgegen.

Alireza Abduhle (l.) nimmt die Handpan von Tomas Folkersen in dessen Weihnachtsmarktstand entgegen.

Foto: privat

Der Zufall hat Alireza Abduhle zum Weihnachtsmarktstand von Tomas Folkersen gebracht. Das ist nun ein Jahr her. Damals war er mit Freunden am Friedensplatz unterwegs. Folkersen verkauft dort Instrumente, auch Handpans, eine Art Steel-Drum, die mit den Fingern geschlagen wird. Die Bekannte von Abduhle sagte an diesem Tag zu ihm, er solle sie spielen. Nach einigem Zögern fragte er nach und spielte dieses seltsame Instrument, das er nicht kannte und von dem er wissen wollte, wie es funktioniert. Was herauskam, klang vielversprechend. „Es klang wie ein Traum und ließ mich nicht los“, beschreibt Abduhle heute.

Immer wieder fand der Musiker, der Bassgitarre und Schlagzeug beherrscht, den Weg zum Stand von Folkersen. Der Instrumentenhändler freute sich und lud ihn gerne ein: „Wenn er kam und musizierte, blieben die Leute stehen und lauschten.“ Später begegnet Fritz von Fingerhoff, freischaffender Künstler, Abduleh am gleichen Stand. Er sagt: „Als ich ihn spielen hörte, wusste ich, dass die Handpan sein Instrument ist.“ In von Fingerhoff reifte in diesem Jahr ein Gedanke zu einem Entschluss. Er wollte, dass Abduhle eine Handpan bekommt. Irgendwie. Der Künstler sprach Bekannte, Freunde und einige Händler auf dem Weihnachtsmarkt an, ob sie bereit wären, Geld zu geben, um Abduhle sie schenken zu können. Eine Investition im vierstelligen Eurobereich, die sich der Auszubildende zum Tonmeister selbst nicht hätte leisten können.

„Ich bin schon verliebt in dieses Instrument“

Zwei Wochen reichten, um die Spenden zusammenzukratzen, auch weil Jan Tao, der Intrumenten-Bauer, im Preis deutlich herunter gegangen ist. Nun haben von Fingerhoff und Folkersen die Handpan an den 32-jährigen Iraner überreicht, der ins Rheinland gekommen ist, um mit seiner Frau zusammen sein zu können. „Ich bin schon verliebt in dieses Instrument“, sagt der neue Besitzer. Wenn er die Handpan schlage und bearbeite, dann fühle er sich nicht mehr fremd in seiner neuen Heimat.

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