Konzert im Rheinischen Landesmuseum Musik aus der Zeit vor dem Krieg

BONN · Ungewöhnliche Klavierklänge von jungen Musikern im Alter von elf bis 24 Jahren waren am Tag der Deutschen Einheit im Konzertsaal des Rheinischen Landesmuseums zu hören.

 Musikschüler Joshua Gehlen spielt beim Konzert im Landesmuseum.

Musikschüler Joshua Gehlen spielt beim Konzert im Landesmuseum.

Foto: Horst Müller

Der Titel des Konzertes von Schülern der städtischen Musikschule hieß "1913 - Klavierklänge in Zeiten des Umbruchs". Ein spannendes Thema, denn die Zeit vor dem ersten Weltkrieg war eine Phase außergewöhnlicher Vitalität in der Kunst. Sie beeinflusste das Werk der Künstler mitunter stark.

Kompositionen von Sergej Prokofjew, Camille Saint-Saëns, Arnold Schönberg, Béla Bartók, Claude Debussy oder Erik Satie, um nur einige zu nennen, wurden am Flügel präsentiert. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dora Behrends und Beatrix Ebersberg. Beide sind Pädagoginnen und Pianistinnen an der Musikschule Bonn.

"Im Team haben wir zunächst gemeinsam gesucht: Was wurde vor dem Ersten Weltkrieg komponiert und was ist spielbar für unsere Schüler. So haben wir das Programm zusammengestellt", sagte Beatrix Ebersberg.

Die Schüler schauten sich die aktuelle Ausstellung "Welt in Farbe - Farbfotografie vor dem Krieg" im Landesmuseum an, die koloniale und militärische Themen zeigt. So sollten sie ein besseres Verständnis für die Kompositionen der Zeit entwickeln, die ungeordnete Stimmungen, Angst, Unruhe, aber auch Kriegslust zum Ausdruck bringen. Es ist Musik, in die man sich zunächst hineindenken muss, um sie zu begreifen.

Die aufgeführten Werke bewegten sich zwischen Romantik und Moderne, mal mit Jazzelementen oder Texten kombiniert, wie bei "Auf verwachsenem Pfad", einer Sammlung von zehn Klavierstücken des Komponisten Leos Janacek, gespielt von Polyxeni Spilioti. Die Moderation und das Rezitieren von Texten zur Musik übernahmen ebenfalls Dora Behrends und Beatrix Ebersberg.

Insgesamt stellte das Programm eine große Herausforderung an die die 17 jungen Musikerinnen und Musiker. Sie haben sich gut in die Stücke eingearbeitet und die unterschiedlichen Stimmungen toll rübergebracht. Die Besucher waren begeistert.

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