Bonner Chronik Modernste Jugendherberge

Bonn · Vor 60 Jahren weihte Bundespräsident Heuss die neue Jugendherberge auf dem Venusberg ein. Sie galt seinerzeit als die modernste ihrer Art.

 Vor der Anmeldung: Hochsaison in der Jugendherberge auf dem Venusberg 1956.

Vor der Anmeldung: Hochsaison in der Jugendherberge auf dem Venusberg 1956.

Foto: GA-ARCHIV

Nach dreijähriger Planung und Bauzeit wird am 8. Mai 1956 die modernste Jugendherberge der Bundesrepublik auf dem Venusberg eröffnet. Bundespräsident Theodor Heuss weiht den Bau aus 60 Tonnen Stahl, 1300 Kubikmetern Kies und 170.000 Klinkern ein. Der Neubau hat rund 1,3 Millionen Mark gekostet.

800.000 Mark davon hat der Bund bereitgestellt, weshalb Bundestagsvizepräsident Carlo Schmid stolz die Glückwünsche des Parlaments überbringt. Das stattliche Gebäude sei zum Nutzen und Frommen der deutschen Jungen und Mädchen errichtet worden. Nach den Plänen des Bundes soll die Herberge auch zur Begegnungsstätte für junge Gäste der Regierung aus dem In- und Ausland werden.

„Die Jugendherbergsbewegung ist von Deutschland ausgegangen“, sagt Schmid. „Sie ist ein Ruhmestitel in der deutschen Geschichte.“ Der Vorsitzende des rheinischen Jugendherbergswerkes, Düsseldorfs OB Josef Gockeln, meint bei der Einweihungsfeier, die neue Herberge rage aus den übrigen 24 deutschen Häusern heraus, die nach 1945 neu erbaut oder zurückgegeben worden sind.

Bonns Oberbürgermeister Peter Busen bedankt sich für die Errichtung der neuen Jugendherberge, für die Bonn den Grund und Boden in 99-jähriger Erbpacht bereitete. Busen ermunterte Carlo Schmid, weitere Vorhaben in der Stadt zu unterstützen: „Wenn sich doch der Bundestag öfter der Bedeutung Bonns erinnern würde!“

Das neue Haus ist ohne Butzenscheibenromantik entstanden, wie der GA berichtet. Der zweigeteilte Bau setze ein „architektonisches Ausrufezeichen“ und zeige sich in all seiner Pracht und Größe als Stätte der Begegnung und als Herberge. Mehr als 1200 Quadratmeter Glasfläche sind in dem Betonbau verarbeitet worden.

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