Kostengünstige und neutrale Beratung Mit vereinten Kräften gegen Schimmel

Bonn · "Die Ursachen für Schimmelbefall sind meist komplex", erklärt Stephan Herpertz, Energieberater bei der Verbraucherzentrale NRW. Deshalb ist auch die Suche nach der Schuldfrage eine mühsame und vor allem teure Angelegenheit.

 Typischer Schimmelbefall in einer Raumecke.

Typischer Schimmelbefall in einer Raumecke.

Foto: VZ NRW

Das neue Beratungsangebot schließt daher eine Lücke in vielen Rechtsstreitigkeiten, denn die Verbraucherzentrale gilt als neutrale Instanz, der sowohl Mieter als auch Vermieter vertrauen können. Und sie ist deutlich günstiger als ein Gerichtsverfahren mit Gutachtern.

Wenn also Schimmel in einer Wohnung auftritt oder auch nur Verdacht auf Schimmelbefall besteht, kommen Energieberater gerne zu den Betroffenen nach Hause und prüfen in zunächst maximal zwei Zimmern die Situation in der Wohnung. "Sowohl die baulichen Gegebenheiten als auch das Wohnverhalten der Mieter spielen dabei eine wichtige Rolle", schildert Herpertz das Vorgehen. Die Experten erläutern danach die möglichen Ursachen für vorhandene Feuchtigkeitsprobleme und fassen das Ergebnis nach Abschluss der Beratung in einem Protokoll zusammen.

"Gerade jetzt in der kalten Jahreszeit gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, woher Schimmelbefall rührt", weiß der Vorsitzende des Mieterbundes Bonn/Rhein-Sieg/Ahr, Bernhard von Grünberg. "Die Feuchtigkeit, die in Wohnungen zwangsläufig immer entsteht, lagert sich immer an den kältesten Stellen eines Raums ab - und das ist eben oft eine schlecht gedämmte Wand, eine Bodenkante oder ein Platz hinter einem Möbelstück." Gerade bei falsch gedämmten Wänden, bei Wärmebrücken durch innenliegende Metallbalken oder durch die Entlüftung innenliegender Badezimmer entsteht in den kalten Monaten ganz schnell Schimmel.

Vor allem sozial schwache Familien sind oft von Schimmelbefall betroffen, erzählt der Vorsitzende des Mieterbundes aus langjähriger Erfahrung. Der Wohnraum wird immer enger, immer mehr Menschen müssen mit Möbeln beengt leben. Und auch die vielen Ein-Zimmer-Appartements mit innenliegenden Badezimmern ziehen Schimmel förmlich an.

"Da hilft vor allem regelmäßiges und richtiges Lüften" erklären von Grünberg und Herpertz wie aus einem Mund: zwei bis drei Mal täglich die Fenster für ein paar Minuten weit öffnen. Nicht zu lange und vor allem die Fenster nicht auf Kippen stellen, sind die wichtigsten Tipps.

Die Nutzung eines Thermohygrometers ist ratsam, denn das zeigt das richtige "Raumklima" an. Sollte der Schimmel aber schon in der Wohnung sein, ist laut von Grünberg und Herpertz die Hilfe der Verbraucherzentrale der beste Weg, einen Streit gütlich zu bereinigen.

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