Bonner Autorin Mit „Pinguinwetter“ auf die Bestsellerliste

BONN · Britta Sabbag schreibt Geschichten für jedes Alter. Star ihres ersten Bilderbuchs ist Hummel Bommel.

Sima hat bei Britta Sabbag angeklopft. Aus der Idee der Bonner Autorin ist die Figur des Flüchtlingsmädchens mit den Turnschuhen und den schwarzen Locken entstanden, die im gemeinsamen Buchprojekt mit Literaturhaus und General-Anzeiger im Mittelpunkt steht.

„Ich schreibe nicht nach Trends. Die Geschichten kommen zu mir“, erklärt die 37-Jährige. Aktuell arbeitet die Autorin gleich an mehreren Projekten. Über ihrem Schreibtisch in Poppelsdorf stehen fünf Frauenromane und zwei Jugendbücher aus ihrer Feder, sowie die Bilderbücher über die kleine Hummel Bommel, die sie mit Maite Kelly geschrieben hat.

Angefangen hat alles 2009 mit einer Kündigung. Nach dem erfolgreich abgeschlossenen Studium der Sprachwissenschaften, Psychologie und Pädagogik an der Universität Bonn hatte sie sechs Jahre als Personalerin in verschiedenen Firmen gearbeitet, bis die Krise kam. Unter den Entlassenen war sie selbst.

„Du bist nicht traurig, du bist nicht wütend – dann war es wohl der falsche Job“, sagte sie sich und schrieb heimlich ihr erstes Buch „Pinguinwetter“, das 2012 auf Anhieb zum „Spiegel“-Bestseller wurde und ihr auch noch ein neues Patenamt bescherte: für Pinguin Herbert im Wuppertaler Zoo. „Geschichten zu erzählen liegt in der Natur des Menschen. Fast jeder hat den Wunsch, zu schreiben“, glaubt die Autorin, die bereits vier Bestsellerplatzierungen vorzuweisen hat.

Um sich aber bei rund 90 000 Neuerscheinungen pro Jahr in Deutschland zu behaupten, brauche es nicht nur Talent, sondern auch Handwerk. Wie man Struktur und Dramaturgie in eine Buchidee bringt, vermittelt Britta Sabbag heute bei ihren „Plot Box“-Schreibseminaren.

Die Bücher von Britta Sabbag sind zwar nicht autobiografisch, haben aber oft eine reale Inspiration. So konnte sie beim Schreiben der Songtexte für die Mut-mach-Geschichten der kleinen Hummel Bommel verarbeiten, dass sie als vermeintlich unmusikalisches Kind aus dem Flötenkreis geflogen ist. „Du bis Du“ lautet die Botschaft, eine gehäkelte Hummel, die Bommel-Fans ihr gehandarbeitet haben, lächelt dazu vom Bücherbord im Arbeitszimmer.

Solche Geschenke und Zuschriften, aber auch der Kontakt zum Publikum bei Lesungen sind für die Autorin „unbezahlbar“. Sprachlos wird sie nur bei völlig erstaunlichen und oft poetischen Fragen von Kindern. Noch in diesem Monat erscheint Britta Sabbags neuer Roman „Der Sommer mit Pippa“ über eine ungewöhnliche Frauenfreundschaft.

Es sprudele aus ihr heraus wie aus einer Sektflasche, die man 30 Jahre lang geschüttelt habe, sagt sie. „Ich habe unfassbar viele Ideen. Ich glaube, ich muss sehr, sehr alt werden.“

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