Johannes-Schule Poppelsdorf Mit Bier und Matsch getauft

Poppelsdorf · Am Dienstag, 17. Dezember, hat das Stück "Till Eulenspiegel - ein Schelmenstück in zwölf Bildern" in der Johannes-Schule in Poppelsdorf Premiere.

 So ein Lausbube: Till Eulenspiegel prellt mit viel Witz die Zeche. FOTO: ROLAND KOHLS

So ein Lausbube: Till Eulenspiegel prellt mit viel Witz die Zeche. FOTO: ROLAND KOHLS

Foto: Roland Kohls

Gleich sechsmal wurde der kleine Till getauft, unter anderem mit Regenwasser, Bier und Matsch. Kein Wunder, dass aus dem Eulenspiegel so ein Lausbub wurde, der eine Wirtin mit viel Witz um die Zeche prellt und es Spöttern auf witzige Weise beim Seiltanzen heimzahlt. Aber schon sein Vater hatte ihm den Lebensweg als Gaukler ja schon vorgegeben: "Denn den Narren gehört die gute Zeit." Die Geschichte bietet sich wunderbar für ein Theaterstück ohne durchgehenden Handlungsfaden an, und ein solches wird am Dienstagabend in der Poppelsdorfer Johannes-Schule aufgeführt, der heilpädagogischen Waldorfschule für Kinder, denen das Leben und Arbeiten in großen Gruppen schwer fällt und die deshalb besondere Zuwendung und Förderung brauchen.

Die ganze Klasse 8b hat das Theaterstück unter Leitung der Lehrer Ellen Günther und Andreas Bingenheimer einstudiert und war gestern bei der Premiere für die Mitschüler bemüht, alles richtig zu machen. Der Spaß auf der Bühne ist ihnen anzusehen, allen voran Anne (13) und Henrik (14), die sich die Rolle des Till Eulenspiegel teilen. In zwölf Episoden lernen die Zuschauer Tills Eltern kennen, erleben, wie er beim Imker nächtliche Honigdiebe verjagt und wie er sich als Arzt, Bäcker und in anderen Rollen gibt. Kostüme, Requisiten und Kulissen sind liebevoll gestaltet, die geschickte Beleuchtung ermöglicht stimmige Tag- und Nacht-Szenen.

Die Schauspielerin Elke Irene Scheuffele und der Musiker Udo Seehausen haben mit den Kindern die Szenen geprobt, die durch Lieder miteinander verbunden sind. Dabei begannen sie mit Improvisationen, durch die die Schüler in ihre Rollen finden und Hemmungen abbauen konnten. Angefangen hatten sie bereits vor den Sommerferien. Das Projekt, das durch das NRW-Landesprogramm Kultur und Schule des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport gefördert wird, lag aber erst mal einige Monate brach, als die Klassenlehrerin erkrankte. Schließlich erklärten sich Günther und Bingenheimer bereit, das Projekt weiterzuführen.

Und so hatten die Schüler noch gute drei Wochen, ihre Rollen wieder zu üben. Das hat sich gelohnt: Die Premiere war erfolgreich. Das Stück "Till Eulenspiegel - ein Schelmenstück in zwölf Bildern" eignet sich hervorragend für Kinder, die eine Menge zu lachen haben. Davon kann man sich heute Abend ab 19 Uhr in der öffentlichen Aufführung im Saal der Johannes-Schule, Rehfuesstraße 38, überzeugen. Der Eintritt ist frei, die Schule bittet um Spenden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort