Bonner Grundstücksmarktbericht Milliardenumsatz mit Immobilien

BONN · Die Immobilienpreise in Bonn steigen und steigen. Im zweiten Jahr in Folge ist der Quadratmeterpreis für Baugrundstücke für Ein- bis Zweifamilienhäuser durchschnittlich um sieben Prozent gestiegen, für Mehrfamilienhäuser um fünf Prozent.

 Die Rheinlogen (Mitte) haben den Durchschnittspreis in der Bonner Innenstadt nach oben gedrückt: Dort wurde mit mehr als 5000 Euro der höchste Quadratmeterpreis im gesamten Stadtgebiet erzielt.

Die Rheinlogen (Mitte) haben den Durchschnittspreis in der Bonner Innenstadt nach oben gedrückt: Dort wurde mit mehr als 5000 Euro der höchste Quadratmeterpreis im gesamten Stadtgebiet erzielt.

Foto: Volker Lannert

Den aktuellen Grundstücksmarktbericht und die Bodenrichtwerte stellten am Donnerstag Peter Hawlitzky, Leiter des Katasteramtes und Vorsitzender des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in der Stadt Bonn, und Herbert Steinwarz, Leiter der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses, vor.

Es gibt in Bad Godesberg und im Stadtbezirk Bonn zwar auch Grundstücke für 280 Euro pro Quadratmeter, aber in guten Lagen müssen Häuslebauer bis zu 500 Euro pro Quadratmeter zahlen.

Notare und Immobilienmakler dürften sich über ihre Einkünfte in 2012 kaum beklagen. Der Umsatz auf dem Bonner Immobilienmarkt lag mit rund einer Milliarde Euro etwa 2,3 Prozent über dem des Vorjahres - und das, obwohl mit 3 409 Verkäufen 170 weniger Objekte veräußert wurden.

Wer im vergangenen Jahr eine Eigentumswohnung in Bonn erwarb, der musste durchschnittlich etwas mehr als 3000 Euro pro Quadratmeter ausgeben, wobei es deutliche Unterschiede je nach Lage und Alter der Immobilie gibt. Die Rheinlogen hinter der Oper haben den Durchschnittspreis in der Bonner Innenstadt deutlich nach oben gedrückt: Dort wurde mit mehr als 5000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche der höchste Quadratmeterpreis im gesamten Stadtgebiet erzielt.

Neubauwohnungen lagen etwa drei Prozent über dem Vorjahresniveau, bei den zehn bis 25 Jahre alten Wohnungen lag die Preissteigerung bei rund sieben Prozent, bei den bis zu 40 Jahre alten bei etwa vier Prozent.

Allerdings liege die Preissteigerung bei den Bonner Immobilien durchaus im bundesweiten Trend, so Hawlitzky, der die Zahlen mit jenen des Deutschen Städtetages verglichen hat, wobei es immer noch ein Ost-West-Gefälle gebe.

Betrachtet man die Kaufverträge im Einzelnen, so ist festzustellen, dass das Gros der Ein- und Zweifamilienhäuser in Bonn bei einem Preis zwischen 230.000 und 380.000 Euro liegt. Die beliebten Gründerzeithäuser gibt es für durchschnittlich 640.000 Euro, wobei auch schon mal ein Schnäppchen für 350.000 Euro drin ist.

Freistehende Villen kosten in Bonn je nach Lage zwischen 600.000 Euro und 3,1 Millionen Euro. Begehrte Lagen sind nach wie vor am Bad Godesberger Rheinufer, aber die Fachleute beobachten einen neuen Favoriten in der Wohn- und Käufergunst: den Beueler Süden.

Der Gutachterausschuss:

Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Bundesstadt Bonn ist eine Einrichtung des Landes. Er ist ein neutrales, von der Stadt Bonn weisungsunabhängiges Gremium. Die rund 30 ehrenamtlichen Mitglieder werden für je fünf Jahre bestellt; sie sind meist Sachverständige aus Architektur-, Bauingenieur- und Vermessungswesen, aus dem Wirtschaftsrecht und der Immobilienwirtschaft. Der Ausschuss gibt einmal im Jahr den Grundstücksmarktbericht heraus. Die Bodenrichtwertkarte gibt es für 70 Euro bei der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses, Berliner Platz 2, Rufnummer 0228/772951. Die Daten sind aber auch im Internet einsehbar: www.bonn.de, Suchbegriff: @gutachterausschuss.

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