18. Bierbörse in der Rheinaue Meister Guildo Horn und 700 Sorten Bier

Gronau · Zum 18. Mal lud die Bierbörse in der Rheinaue drei Tage lang die Besucher ein. Der "Meister" Guildo Horn war bereits zum 15. Mal dabei.

Bei Guildo Horn mögen sich die Geister scheiden, aber bei der achtzehnten Bierbörse am Samstag waren sich viele Besucher einig: "Der kann einfach unterhalten." Sie johlten, als Guildo im knallgrünen, kurzen Streifenanzug mit passendem Hut auf die Bühne trat, während andere skeptisch abwarteten. Eine Besucherin jedenfalls muss Horn nicht mehr überzeugen: Melanie Mertens vom offiziellen Guildo Horn Fanclub.

Jedes Jahr sei sie hier, nur für Guildo und seine Band, die "orthopädischen Strümpfe", sagte die Bonnerin. Zu Grand Prix Zeiten wäre bei so einem Auftritt natürlich mehr Trubel gewesen, aber Guildo begeistere einfach immer noch. Da stimmte Guildo Horn "Wunder gibt es immer wieder" an, und Melanie war wieder völlig von ihrem Idol eingenommen.

Andere Besucher waren aus einem anderen Grund gekommen: "700 Biersorten aus 72 Ländern bieten wir dieses Jahr an, am beliebtesten sind wie immer die exotischen und die bayerischen Biere", sagte Veranstalter Werner Nolden.

Zum fünfzehnten Mal trat Guildo Horn mit seiner Band bei der Bierbörse auf. Bier wie Künstler wechselten jährlich, nur Guildo sei Stammgast, hier in seiner Hochburg im Rheinland nahe seinem Wohnsitz, erklärte Nolden.

Während die einen an den Ständen die fremden Biere erkundeten, drehte Guildo auf: "Bonn, ihr seid das beste Publikum, das ich je hatte", rief er, "aber das sage ich bei jedem Auftritt." Dann hallten die Klänge des nächsten Schlagers durch die Rheinaue.

"Die Sonne scheint, das Bier schmeckt und Guildo hat einfach ein originelles, beklopptes und kreatives Programm", sagten Sascha Kimmel, Thomas Senkowski und Matthias Iven. Der Sänger erhörte schließlich auch die Rufe nach einer Zugabe. Vier Lieder gab Guildo noch zum Besten, darunter "Guildo hat euch lieb", das Lieblingslied vieler Besucher.

Und ganz wie Guildo es sich wünschte, nahmen sich alle Besucher in den Arm. "Ich will die Leute verbinden und Freude durch meine Musik verbreiten", sagte der Sänger nach dem Auftritt. "Das geht nicht, indem ich das Publikum durch die Vermittlung von bestimmten Werten trenne und aufteile."

Die Begeisterung für Guildo teilten die Anwohnern der Rheinaue nicht unbedingt. "Wir mussten die Lautstärke zwischendurch immer weiter herunter drosseln, bei den vielen Veranstaltungen hier in der Rheinaue in den letzten Wochen sind die Anwohner besonders sensibel", sagte eine Mitarbeiterin des Veranstaltungsteams. Schwitzend und ausgelaugt von der Show verabschiedete sich Guildo Horn mit seiner Band gegen halb elf von der Bühne.

"Der hat einfach einen Sprung in der Schüssel und das ist gut, ich finde ihn toll", sagte Julian Steinbach anschließend. Während sich das Gelände langsam leerte und die Bierstände gegen zwölf ihre Läden schlossen, kam reichlich Müll zum Vorschein. Sieben Angestellte müssen die Rheinaue laut Nolden bis gestern früh wieder auf Vordermann bringen, für den letzten Tag der Bierbörse.

Guildo und der GA

Guildo Horn, der in der Region wohnt, erwähnte zwischen seinen Liedern immer wieder den GA und küsste auf der Bühne sogar die ansonsten sturmerprobte GA-Fotografin. Und behauptete in einem fort, sein Gitarrist Schrader "Die Nadel", auch genannt der westfälische Saftschinken, sei Abonnent des GA (sowie zahlreicher Herrenmagazine).

Allerdings sagte Horn über den Chef seiner "orthopädischen Strümpfe" auch, er lackiere sich die Fußnägel und trage gern mal eine Prise Rouge auf. Die Zuschauer fanden es witzig, wie der "Meister" sie einbezog.

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